Hey,
Meine Freundin und ich sind vor einem Jahr in unsere erste Gemeinsame Wohnung gezogen, wir sind noch ziemlich jung und haben vorher bei unseren Eltern gewohnt. Da wir Studenten sind und es mit diesem Status sehr schwer ist eine schöne und bezahlbare Wohnung zu bekommen waren wir ziemlich froh als wir nach einem halben Jahr suche endlich die Perfekte Wohnung für uns gefunden haben.
Es ist eine Dachgeschosswohnung und als wir eingezogen sind hat der Vermieter aufgrund des steigenden Mietpreises pro qm die Miete um 40€ erhöht,(an der Wohnung wurde allerdings nicht gemacht, der Zustand hatte sich eher Verschlechtert) er hat uns noch vorgerechnet wie er auf den Mietpreis kommt (bei 60qm und 6,5...€) und so bezahlen wir 400€ kalt und 500€ warm.
Die Vormieter haben 360€ kalt und 500€ warm bezahlt und angeblich eine Rückzahlung um die 400€ bekommen was die Nebenkosten angeht. Der Vermieter meinte 100€ reichen hin und die DG Wohnung sei auch so gut gedämmt weshalb wir wirklich wenig Heizkosten haben.
Wir waren natürlich froh die Wohnung bekommen zu haben und hatten zu dem Zeitpunkt auch noch keine Ahnung von einem Verteilerschlüssel und Nebenkosten.
Nun haben wir vor einigen Tagen die Nebenkostenabrechnung bekommen und sollen etwa 450€ nachzahlen.
Da wir das erste Jahr alleine Wohnen und ich solch eine Überraschung vermeiden wollte habe ich immer unseren Verbrauch was Strom Wasser und Heizung angeht strengstens überwacht und extrem auf einen sparsamen Verbrauch geachtet und uns informiert wie man sein Heizverhalten optimiert
Mit Erfolg, wir haben was die Heizung angeht nur 1000 Einheiten Verbraucht, die Vormieter haben 1300 Einheiten Verbraucht. Wir haben leider keine Wasseruhren weshalb der Verbrauch dort nach Personen abgerechnet wird, ist zwar auch nicht gerade fair, da jeder einen indviduellen Verbrauch hat aber ok damit können wir leben.
Jetzt hat das Gesamte Haus (7 Wohnungen) aber einen Gesamtverbrauch von 33000 Einheiten (Heizung) und wir haben davon gerade mal 1000 Einheiten. Der Verteilerschlüssel liegt bei 50/50 weshalb ich jetzt schön für die Nachbarn Heizkosten mitzahlen kann.
Bei den Grundkosten wird nach qm abgerechnet und das sind 320€.
Bei den Verbrauchskosten kommen wir mit 1000 Einheiten auf gerade mal 95€.
Ich war gestern bei einer sehr netten Nachbarin (ältere Dame im Haus) um die Nebenkostenabrechnung zu vergleichen (auch mit Vorjahren). Sie hat 14qm mehr Wohnfläche und hat einen Verbrauch von 7500 Einheiten :O.
Sie meinte selber das sie ja eine alte Dame ist und es schön warm mag. Sie ist ja auch die meiste Zeit zuhause im Gegensatz zu uns. Aber warum soll ich dafür jetzt mit bezahlen, das ist doch nicht fair.
Aber warum soll ich, der sein Verbrauch sehr stark optimiert und auch mit ein paar Grad weniger gut auskommt die Heizkosten der anderen mit bezahlen, die eben nicht so auf ihren Verbrauch achten. Zumal wir ja im Dachgeschoss Wohnen und somit wenn dann die anderen von unserem Heizverhalten profitieren aber im keinen Fall wir von den anderen.
Warum ist das so unfair geregelt, es sollte doch jeder zu einem umweltbewussten und sparsamen Heizverhalten aufgefordert werden, aber mit einem Verteilerschlüssel von 50/50 ist dies unmöglich, da sich jeder an den anderen misst.
Warum sollte ich diesen Winter auf meinen Verbrauch achten wenn ich weiß, dass umso sparsamer ich bin, umso mehr bezahl ich für die anderen mit. Ich könnte ja locker doppelt so viel Heizen und würde gerade mal 100€ mehr zahlen also statt jetzt 420€ 520€.
Nun gibt es ja die Möglichkeit den Verteilerschlüssel auf 70/30 zu ändern, was meiner Ansicht nach schon um einiges fairer ist, auch wenn ich selbst bei diesem Schlüssel noch benachteiligt wär, wenn die anderen Nachbarn weiter so einen Verbrauch haben. In wie fern hab ich da Chancen wenn ich mit dem Vermieter rede, das er das im nächsten Abrechnungszeitraum abändert. Oder gibt es da sogar Gesetzliche vorschriften wenn einzelne Nachbarn stark benachteiligt werden.
Und nun noch eine andere Sache, wie eingangs erwähnt gab der Vermieter 60qm Wohnfläche an, so steht es auch in der Nebenkostenabrechnung, im Mietvertrag hat er natürlich nichts angegeben, und dass zu 100% mit Absicht, da er weiß das die Wohnung wegen den Dachschrägen viel kleiner ist und ich nun wahrscheinlich keine Aussicht auf Mietminderung habe, da er nichts angegeben hat, aber sind da die angaben auf der Nebenkostenabrechnung nicht auch rechtsverbindlich? Da ich jetzt erst schwarz auf weiß hab(Nebenkostenabrechnung), dass er die Wohnung mit 60qm berechnet habe ich einmal genau nachgemessen und komme durch die Wohnflächenverordnung bei Dachschrägen auf 43qm statt 60qm! Das ist ein extremer Unterschied und demzufolge muss er doch auch die Nebenkostenabrechnung neu erstellen? Er berechnet mir ja 17qm mehr, was schon ein Haufen Geld ausmachen dürfte.
Hab ich auch Chancen die Miete zu Mindern obwohl keine qm Angabe im Mietvertrag zu finden ist?
Wenigstens die Mieterhöhung von 40€ sollte doch drin sein oder?
Ich möchte eigentlich keinen Streit mit meinem Vermieter, wie soll ich meine Forderungen am besten darlegen und dennoch einen Streit verhindern.