Moin moin
Ich komme mit - für meinen Geschmack zumindest - einer etwas argen Situation daher.
Kurz zur Vorgeschichte:
- habe die Wohnung seit Februar seit 2010
- zur Wohnung gehört ein Wintergarten
- unter dem Wintergarten halten sich Tauben auf - der Wintergarten liegt direkt neben dem Schlafzimmer, die Tauben sind also ~1m vom Bett entfernt (vom Geräusch her eher im Bett)
- seit damals hatte ich mehrfach Kontakt (mündlich, telefonisch), mit dem Vermieter, dass die Tauben immer mehr werden und man kaum noch schlafen kann, überall Dreck ist und das ja auch gesundheitlich bedenklich ist -> der Vermieter antwortet immer nett im Sinne "jaja, schlimm, jaja..." aber es passiert nie etwas
- mit im Haus wohnen drei andere Parteien, die sich ebenfalls (mündlich) öfter über die Tauben beschweren (eine Partei ist die Schwester des Vermieters - und der Vermieter hat mir mehrfach bestätigt, dass auch diese Schwester die Tauben als ein Problem sieht)
... Zeit vergeht, es passiert nix, sonst ist eigentlich alles gut... jahreszeitabhängig gibt es mal mehr mal weniger Tauben ...
... zwischenzeitlich wird der Wintergarten eingerüstet und neu gestrichen. Weil er recht schief ist, bitte ich bei der Gelegenheit den Vermieter prüfen zu lassen ob alles stabil genug ist - er bestätigt später die Prüfung und dass alles gut ist...
... also es geht eigentlich ...
- Anfang 2016 habe ich mehrfach Kontakt mit dem Vermieter (Wasserrohrbruch) und spreche bei den persönlichen Kontakten in meiner Wohnung auch immer wieder die nun wirklich vielen Tauben an (10 im Schnitt)
- eine konkrete Besichtigung der Unmengen Taubendreck direkt vor meinen Fenstern lehnt der Vermieter stets ab
- Anfang Mai 2016 haben wir erneut Kontakt und wiederum weise ich auch auf die Tauben hin
- Bis Mitte Mai 2016 passiert wiederum nichts und ich schreibe einen Brief mit einer Schilderung der Situation mit den Tauben, setze eine Frist zur Behebung von zwei Wochen (z.B. der Nachbarwintergarten hat Spikes und Blenden am Zwischenboden und damit keine Tauben). Sollte die Frist ignoriert werden, setze ich eine Mietminderung von 15% an, und zahle die volle Miete nur noch unter Vorbehalt
- zwei Tage nachdem ich den Brief abgeschickt bekomme, erhalte ich einen Anruf, ob ich nicht in das Büro des Vermieters kommen könne -> dass passt leider nicht, wir vereinbaren einen Folgekontakt
- Anfang Juni findet der Folgekontakt statt, der Vermieter ruft mich an und fragt wann ich in sein Büro kommen könne. Auf meine Frage, warum bei ihm und nicht in meiner Wohnung zur Besichtigung antwortet er, dass er meine Wohnung benötigt und meinen Mietvertrag kündigen wird. Auf meine Frage warum, druckst er herum: "naja, Sie wissen ja, es geht manchmal ganz schnell". Ich frage was mit den Tauben nun ist und der Mietminderung, weil ja nix passiert ist sagt er sinngemäß: "also Tauben sind doch schöne Tiere, ich weiß gar nicht was Sie haben. Sie werden schon wissen was Sie machen".
- Am 8. Juni bekomme ich die angekündigte Kündigung. Ein simpler Fünfzeiler mit dem Grund "aus familiären Gründen" und dem netten Zusatz: "Wenn Sie eher ausziehen, können wir den Vertrag eher lösen"
- Ich widerspreche der Kündigung und weise auf die falsche Kündigungsfrist hin. Abgesehen davon ist diese Kündigung ja aus gefühlten hundert Gründen ungültig. Dennoch ergänze ich, dass der Vermieter mir gern ein Angebot unterbreiten kann um eine vorzeitige Vertragslösung zu vereinbaren.
- Daraufhin bekomme ich einen Anruf, ob ich nun ewig "ausharren" wolle und etwas später etwa am 10. Juli, diesmal per Einschreiben, eine plausibler aussehende Kündigung. Die Wohnung ist für den Sohn, weil der ein Kind hat ... ganz am Ende steht ein Absatz: "wenn Sie uns kurzfristig bei der Lösung der Wohnungssituation helfen können, helfen wir Ihnen beim Umzug und übernehmen die Kosten dafür" (Kündigungsfrist ist der 1. Januar 2017 - ja, die drei Werktagesregel ist wiederum nicht erfüllt)
- sieht so aus, als ob ich hier so oder so ausziehen muss also schaue ich nach Wohnungen
- ich finde eine vielversprechende Wohnung und kontaktiere meinen Vermieter um den 20. August herum dazu, dass ich eine neue Wohnung in Aussicht habe, ich mit ihrer Hilfe bis spätestens 1. Oktober ausziehen kann und bedanke mich für die angebotene Unterstützung.
- keine Reaktion, nicht auf Brief, SMS, Anrufe, Mailbox
- am 1. September endlich erreiche ich ihn und muss ihn dazu drängen sich mit mir zu treffen
- wir treffen uns am Folgetag. ich frage wie wir fortfahren wollen und bekomme die Antwort es wäre nun zu spät, was wolle ich überhaupt, ich habe doch darauf bestanden, bis Januar die Wohnung zu behalten. Außerdem habe der Sohn nun eine andere Wohnung, der Vermieter sähe es gar nicht ein mit mir darüber zu reden und mir irgendwie zu helfen
- nach dem Treffen komme ich abends heim und habe plötzlich ein Baugerüst um meinen Wintergarten und mein Schlafzimmer
- in den Folgetagen nutze ich die Gelegenheit, die Taubensituation fotografisch zu dokumentieren. Es finden sich mind. vier Nester, eins davon mit zwei lebenden Küken, der ganze Zwischenboden ist durchgehend voll Taubendreck, in der Ablaufrinne liegen zwei verwesende Kadaver toter Küken und permanent flattern Tauben um mich herum.
- ich suche den Mieterbund auf und lasse mich zunächst zur vertrakten Situation der Kündigung beraten -> Ergebnis: ich war taktisch echt nicht clever, selbst mit offenen Karten zum Vermieter zu gehen, ich habe quasi Pech... shit... naja... wir vereinbaren einen Folgetermin (diese Woche grade) um diese Taubensache mal zu beleuchten
... die Woche vergeht...
- Montag: ich bekomme gegen Mittag einen Anruf meines Vermieters, wo ich denn sei. Ich antworte etwas verdutzt "Auf Arbeit" - das wiederum verdutzt ihn. Grund des Anrufs: "na, wir haben grade den Balkon über ihnen abgerissen, jetzt ist Ihr Wintergarten dran". WAAAS? Ich rufe beim Mieterbund an, die sagen ich solle sofort heim, prüfen und ggf. die Polizei rufen. Ich fahr heim und treffe Handwerker vor meinem Wintergarten auf dem Gerüst. Die sagen, der Vermieter hätte gesagt die Wohnung wäre leer. Außerdem brauchen sie meine Wohnung als Zwischenlager, wann ich denn nun auszöge.
- Dienstag: ich bekomme einen neuen Anruf des Vermieters am Nachmittag: dass ich meine Wohnung ja sofort als Lager angeboten hätte. Ich verneine. Der Vermieter meint er würde mir entgegenkommen mit der Miete, wann wir uns treffen könnten am abend, er will mich besuchen. Ich sage ihm, dass ich ihm einen Termin gebe, weil ich keine Zeit aktuell habe. Der Vermieter sagt dann: "wir fangen dann schonmal an und einigen uns danach". Ich untersage das ausdrücklich
- Dienstag abend: ich komme heim und habe in der Seitenwand des Wintergartens ein 2qm-Loch und überall Dreck, weil die Dachpappe von drüber fehlt. Rufe die Polizei, aber die kommt nicht ... shit
- Mittwoch: ich spreche vormittags mit der Nachbarin, deren Balkon abgerissen wurde. Sie wusste auch von nix, plötzlich wäre der Vermieter reingekommen und "Männer haben die Balkon weggemacht". während des Gesprächs mit der Nachbarin höre ich Baugeräusche, schaue nach unten und sehe Leute IN meinem Wintergarten stehen. Ich gehe nach unten, und stelle die Handwerker IN meinem Wintergarten zur Rede. Bis dahin haben sie bereits 6 von meinen 9 Fensterns demontiert und vor die Türen gestellt, sodass ich selbst zunächst nicht den Wintergarten betreten kann. Ich forde die Einstellung der Arbeiten. Rufe die Polizei. Die Handwerker sagen, der Vermieter hätte mit mir alles geklärt. Bis die Polizei kommt, taucht der Vermieter auf: ob wir das nicht klären können, ich hätte doch zugestimmt. Sobald eine Bekannte von mir auch nur in die Nähe kommt, läuft der Vermieter im Gespräch immer weiter die Treppe hinunter Richtung Keller und verlangt sogar meine Bekannte solle sich ausweisen ob sie hier Mieterin sei. Sinngemäß droht er mir "er könne auch anders, wenn ich es so wolle werde ich schon sehen". Ich frage ob er für eine Gespräch mit den Beamten bereit stehen würde... er verneint und verschwindet. Die Polizei kommt, nimmt alles auf. Ich gehe zum Mieterbund, Thema sind akut nun doch nicht die Tauben.
so, da steh ich nun... was zum Geier geht denn hier ab?! Wie es weitergeht weiß ich noch nicht. Mein Wintergarten ist noch immer offen, undicht und einfach über den Hinterhof und das Gerüst durch das Loch betretbar und damit die ganze Wohnung.
Gibt es sowas auch woanders?