Ich weiß nicht mehr weiter...

  • Hallo liebe Gemeinde,

    wenn man eine so vertrackte Geschichte erzählt, sollte man am besten von vorn beginnen:

    ich habe vor 3 Jahren mein Abitur mit 1,0 auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt, war perfectly happy in einer schönen Wohnung in der Landeshauptstadt, war mit dem Vermieter häufiger im Urlaub etc.

    Dann bin ich mit meinem damaligen Freund zusammengezogen in eine 3-Zimmer-Wohnung mit 106qm in einem 3-Parteien-Haus am Stadtrand für 750 Euro warm - Schnäppchen!

    Derzeit habe ich mich auch an der Universität eingeschrieben und auf den Beginn meines Studiums gewartet.
    Kurz bevor das Semester losging, wurde bei mir Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert und ich musste 2x operiert werden, wobei mir bei der letzten der beiden OPs, die Gebärmutter entfernt wurde und ich nun - mit gerade mal 30 - keine Kinder mehr bekommen kann. Während meiner Rekonvaleszenzzeit, in der ich das Bett hüten musste, fanden hier Bauarbeiten statt, denen ich also nicht entrinnen konnte - natürlich.
    Vier Monate später habe ich mich ziemlich garstig von meinem Verlobten getrennt und musste alles alleine bewerkstelligen.
    Da ich innerhalb eines Dreivierteljahres mit Krebs zu kämpfen hatte, anhaltender Kinderlosigkeit und der Trennung, fiel ich in ein enorm tiefes depressives Loch, trank viel und hörte abends und nachts laut Musik, um mich abzulenken und mir nicht zu allein vorzukommen.
    Bewältigte meine Aufgaben an der Universität dennoch und schaffte es auch alleine das erforderliche Geld für die Kätzchen, Auto etc. und vorallem die Miete immer pünktlich bei meiner Vermieterin einzuzahlen.
    Eine Klausur habe ich verhackt in all der Zeit, weil das Haus hier sehr hellhörig ist und meine türkischen Nachbarn zwar meinen sie wären voooollll die guten Menschen und immer im Recht, aber sie haben noch nicht gecheckt, dass Türen Klinken haben und dass das Leben nicht im Treppenhaus stattfindet. Vorallem nachts um 1h nicht!
    Naja, von da an ging es - man glaubt es kaum - noch weiter bergab :
    Wenn ich da nachts zu laut Musik hatte, kam eine SMS, ich habe mich sofort entschuldigt und leiser oder aus gemacht.
    Und dann kam mein schlimmstes Verbrechen: ich habe während der Klausurenphase letzten Sommer tatsächlich ein Mal vergessen das Treppenhaus zu wischen! SKANDAL!
    Daraufhin kursierten Gerüchte, ich würde den Putzplan "fälschen" und ähnliches. Ich bin ein sehr introvertierter und auch sehr würdebedachter Mensch und dachte mir nur: Leute, euch muss langweilig sein! WoW.
    Das hatte ich dann dennoch bei meiner Vermieterin dementiert, die zu dem damaligen Zeitpunkt - vor einem Jahr - immerhin so höflich war noch mit mir zu sprechen. Diese sagte mir, ich solle doch dann "zurückschimpfen und die aufmerksam machen, was SIE falsch machen", was ich runderheraus abgelehnt habe, da ich wirklich nicht gewillt bin, mich auf ein derartiges Niveau zu begeben.
    Dazwischen gab es übrigens noch ein Intermezzo mit einer klappsmühlenreifen Mitbewohnerin (um Geld zu sparen), aber das lass' ich besser mal weg.
    Der nächste Eklat kam dann an Halloween: ich habe mich gerade für eine Party fertig gemacht und im Bad Musik gehört, als es - um 20 Uhr abends - an meiner Tür Sturm klingelte.
    Meine eine Nachbarin und ihr Mann stehen vor der Tür und keifen mich an: "Mach leiser! Das nervt! Achja, und kauf dir mal ein neues Bett, es ist echt unmöglich, dass man euch nachts um 4h noch poppen hört!!!"
    Ich stand in der Tür wie ein vom Blitz getroffenes Eichhörnchen und sagte nur "Ja und Amen", um diese Neandertaler schnellstmöglich loszuwerden. Nach minutenlangem Kopfschütteln habe ich dann einen Brief verfasst, mit dem Inhalt, dass man sich so nicht aufführen dürfe, dass man höchstens um die Uhrzeit bitten darf die Lautstärke zu reduzieren, aber sicher nicht befehlen, dass selbst ich Putzplanrowdy Rechte habe und dass es absolut falsch und unter der Gürtellinie ist jemandes Sexualleben so...anzusprechen. Und darüber hinaus war ich so wütend, dass ich in dem Brief auch schrieb, wie meine türkischen Nachbarn nebenan gerne mal durch's Treppenhaus poltern und mich nachts um 1h aus dem Schlaf reißen - JEDE Nacht bald.
    Daraufhin habe ich mich geschlagene 3 Monate nicht getraut Musik zu hören oder Sex zu haben - was das Ende meiner Beziehung bedeutete. Ich lebte also, und lebe heute noch, in einem mir aufgezwungenen. schweineteuren Käfig.
    Da habe ich mit meiner Vermieterin drüber gesprochen, die sich mir als verständnisvolle und herzliche Dame mittleren Alters vor- und dargestellt hatte.
    Sie meinte dann, jaaaah, das Haus sei sehr hellhörig und sie würde mal vorbeikommen und sich das ansehen respektive anhören.
    Einen Monat später bekomme ich, ohne dass meine Vermieterin hier gewesen wäre, eine Abmahnung wegen nächtlicher Ruhestörung durch Sexgeräusche! IN EINER ZEIT, IN DER ICH MICH NICHT MAL WEGEN DIESER FREAKS GETRAUT HABE SEX ZU HABEN!!!
    Also wurde der Putzplanrowdy zum absoluten Kapitalverbrecher gestempelt.
    Und da ist mir der Kragen geplatzt und ich bin zum Anwalt.
    Ich wollte, dass diese permanente Belästigung an der Tür oder am Handy seitens meiner Nachbarn aufhört, ich wollte, dass die Schalldämmungs-DIN-Norm dieses gottverdammten Hauses geprüft wird und dieser arrogante Kerl sagte mir, er würde 1-2 Schreiben verfassen - vielleicht auch mit Mietminderung - , aber viel könnte er nicht tun, da im Nachbarschaftsrecht "die Grenzen fließend" seien. Immerhin hat er es geschafft die Abmahnung zu dementieren. Ach nee, das war ja ich.
    Na, vielen Dank auch für gar nichts, Herr Sesselfurzer.
    Daraufhin habe ich versucht die Problematik mit der Hausverwaltung zu klären und wurde super unfreundlich abgewiesen. Schrieb meiner Vermieterin eine ellenlange Epistel, um ihr zu erklären, mich zu entschuldigen und mit ihr reden zu können, denn da sie den damals vereinbarten Termin nicht eingehalten hat, war und ist sie ja mitschuldig.
    Was Madame ignoriert hat.

    Mich hat das Ganze - wieder während meiner Klausurenphase (timen die das extra?!) - so dermaßen mitgenommen, dass ich den nächsten Depressionsschub hatte und erwogen hatte - wie im vorherigen Jahr versucht - mein verdammtes Leben zu beenden. Das habe ich, wie auch damals, aus dem gleichen Grund verworfen: meine Katzen.
    Habe mich wegen meiner Depressionen zur Therapie an der Universität gemeldet, bekam eine Masterstudentin, die mir sagte: Ja, dann ziehen Sie doch aus!
    Sehr witzig, Blondie, hast du das nötige Kleingeld für mich? Mich fressen die laufenden Kosten ja bald auf!
    Ihr müsst nämlich wissen: als Student ohne wohlhabende Eltern kriegt man so gut wie gar nix von niemandem!
    Bildung ist Luxus, was RTL erklärt... ^^
    Zurück zum Thema: irgendwann hatte ich es geschafft, das alles halbwegs zu verdrängen.
    Dann kam im Juni die Nebenkostenabrechnung - natürlich direkt vom Anwalt: 700 Euro. In einem Monat, in dem das Geld für den "Gärtner" fällig ist, meine Semestergebühr und mein Auto repariert werden musste.
    Au backe!
    Ich habe meinem Ex-Mitbewohner - der 2. Reinfall von 2en -, da ich ein P-Konto habe mein gesamtes EXTRA dafür gespartes Geld gegeben und bin mit ihm zur Bank die Überweisung tätigen. Nichtsahnend, dass dieser Hund noch am selben Tag auf die Bank rennt und sein Konto leert!
    Woraufhin ich drei Wochen später durch einen Zufall erfahren habe, dass die Überweisung natürlich nicht durchgegangen ist...
    Zuvor hatte ich mit der Anwaltskanzlei, von der sich meine Vermieterin vertreten lässt, abgesprochen, dass ich 350 Euro zahle und dann 50 Euro Raten, aufgrund meiner wirtschaftlichen Verhältnisse.
    Dann kam eine E-Mail von besagter Kanzlei, mit dem Betrag 700 und Ablehnung der Ratenzahlung, aber ich dürfte auf 2x zahlen. Ja, toll,danke..öh...wie? Wenn man 'n nackten Mann schüttelt, fallen ihm höchstens die Eier ab, aber sicher keine Münzen irgendwoher.
    Daraufhin habe ich ihr nochmal meine Finanzen -respektive meine finanzielle Depression - aufgeschlüsselt und ihr den Diebstahl belegt und mich entschuldigt und um Ratenzahlung zu 50 Euro gebeten.
    Das Geld habe ich mir sodann von meinem besten Freund geliehen - ich hasse Schulden - und direkt bei meiner Vermieterin eingezahlt.
    Dann kam eine E-Mail der Kanzlei mit dem Wortlaut: Wir möchten keine Ratenzahlung akzeptieren. Zahlen Sie das gesamte Geld bis 06.07 oder es wird ein gerichtliches Mahnverfahren gegen Sie eingeleitet, das mit erheblichen Mehrkosten zu Ihren Lasten verbunden sein wird.
    In meiner Welt klingt das wie Drohung und Erpressung in einem, aber hey, heutzutage dürfen die das ja. Kleine Menschen kommen für so Äußerungen in den Bau oder erhalten ein Bußgeld. Yay, Deutschland -,-

    So, das wäre dann der gesamte Plot.
    Fakt ist: ich kann nicht ausziehen, weil Umzug + Erstmiete + Kaution habe ich effektiv nicht.
    Ich habe aber das dringende Gefühl, dass die mich hier rausmobben wollen.
    Deswegen: HILFE!!! BITTE, bitte helft mir.
    Ich bin kein Wohnungszigeuner, der gerne umzieht. Für mich ist eine Wohnung - meine Wohnung - mein Hort der Ruhe und Abgeschiedenheit, in dem ich von meinem stressigen Alltag Abstand nehmen kann; nur geht das hier leider nicht.

    Also, habt ihr Ideen? Pläne? Rechtsgrundlagen? Handhabungen?
    Ich weiß wirklich nicht mehr weiter :(

  • Hallo Doppelhelix,

    nach der Lektüre von ca. einem Drittel Deines Romans habe ich aufgehört, ihn zu lesen. Tipp: leite ihn weiter an RTL2.
    Bzgl. Deiner gesundheitlichen Probleme wünsche ich Dir "Gute Besserung!".

  • Hallo Doppelhelix,

    nach der Lektüre von ca. einem Drittel Deines Romans habe ich aufgehört, ihn zu lesen. Tipp: leite ihn weiter an RTL2.
    Bzgl. Deiner gesundheitlichen Probleme wünsche ich Dir "Gute Besserung!".

    Dem schliesse ich mich an.

  • Ich schließe mich den anderen an: In der Kürze liegt die Würze.

    Den Nachbarschaftsstreit hätte man hier auch kürzer zusammenfassen können.

    Zum Thema:

    Gegen Mobbing im Haus kannst Du wenig machen. Im Zweifel vielleicht einen Anwalt hierzu befragen, zumal das hier dann mit Mietrecht nichts mehr zu tun hat.

    Grundsätzlich muss ein Vermieter auch keine Ratenzahlung akzeptieren. Das wäre reine Kulanz. Hast Du die Abrechnung denn mal prüfen lassen?

    Zum Umzug: Vieles kann man auch ohne Spedition bewältigen. Transporter mieten und die Freunde helfen beim Tragen.

    Mein letzter notgedrungener Umzug hat mich 60 € gekostet (50 € Transporter, 10 € für die Kiste Bier)

    Meine Antworten beruhen aus meiner persönlichen Erfahrung und stellen keine Rechtsberatung dar.

  • Ich werd nie verstehen , warum man hier keine Fragen stellen darf und wieso Leute, die keinen Bock haben die Frage zu lesen maulen, dass sie keine Lust haben Fragen in eine Hilfe Forum zu lesen.

    @ helix ja man kann dir hier helfen. stell bitte die Abrechnung hier ein, dann sieht man weiter.
    Die Mehrkosten für Mahnbescheid etc kann man in deinem Fall los werden.

  • Ich werd nie verstehen , warum man hier keine Fragen stellen darf und wieso Leute, die keinen Bock haben die Frage zu lesen maulen, dass sie keine Lust haben Fragen in eine Hilfe Forum zu lesen.

    Habe mir eben die Zeit genommen und den #1 gelesen. Dazu mein Kommentar: Über die Hälfte muss/braucht niemand im Miet-Forum wissen um Hilfe leisten zu können.
    Überwiegend schneiden ihre Mitmenschen mit verächtlichen Bemerkungen schlecht ab, diese sind es, die schikanieren, zu laut sind etc., sie selbst ist der gute, bedauernswerte Mensch, auf den man Rücksicht nehmen muss/sollte. Dies nur mein persönlicher Eindruck. Zugegeben, es tut gut sich einmal auf diese Weise aussprechen bzw.-schreiben zu können, nur hat eben nicht jeder User Lust den ganzen Roman zu lesen.

    Fakt ist, dass ein finanzieller Engpass vorhanden ist der nur durch die Fragestellerin in Ordnung gebracht werden kann. In unserem Sozialstaat gibt es sicher auch hierfür ein Amt an das man sich im "Notfall" wenden kann, z.B. gibt es für Bedürftige den sog.Beratungsschein für einen Anwalt.

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