Asbest in Mietwohnung

  • Schönen Guten Tag liebes Forum,

    Ich habe zu Beginn dieses Monats mit einer Freundin eine neue Wohnung angemietet. Mit dem Verwalter der Immobilie wurde vereinbart, das wir selbst einen neuen Boden legen und dazu den alten PVC-Boden entfernen. Die Kosten für den neuen Klickvinylboden wollte die Besitzerin der Immobilie übernehmen. Es wurde vereinbart, das der alte, wellige und löchrige PVC Boden zunächst entfernt wird.

    Darunter kamen teilweise zerbrochene Flex-Platten zum Vorschein. Wir haben den dringenden Verdacht, dass diese asbesthaltig sind. Der Verwalter hat mich in keinster Weise gewarnt, das ich bei der Renovierung auf Asbest stoßen könnte. Wir haben um sicher zu gehen auf eigene Kosten eine Untersuchung veranlasst, deren Ergebnis allerdings noch aussteht. Der Verwalter hat uns zunächst erst geleugnet dass in der Wohnung Asbest sein könnte, dann aber schrittweise immer weitere Sicherheitsmaßnahmen bei der Arbeit mit den Platten empfohlen und zuletzt zugegeben, dass es sich höchstwahrscheinlich um Asbest handele, er darin aber kein Problem sehe.

    Nun habe ich mich selbst informiert und weiß, das von einem intakten Flex-Platten Boden keine Gefahr ausgeht, vor allem dann nicht, wenn er mit einem anderen Bodenbelag bedeckt ist. Doch in unserem Fall ist der Boden nunmal zumindest in einem Zimmer zerbrochen und so mit altem, harten Kleber versaut, das es nicht möglich scheint, darauf einen neuen Boden zu verlegen. Abschleifen oder die Nutzung eines Strippers ist ja wohl keine Option.

    Zuerst meinte er, es wäre in Ordnung mit den Platten zu arbeiten und sie im Restmüll zu entsorgen, nach mehreren Telefonaten ruderte er allerdings schrittweise zurück. Am Ende (lange nachdem ich die Arbeiten unterbrochen hatte) empfahl er das Tragen einer Maske und die Entsorgung auf der Deponie. Er weigert sich allerdings ein Fachunternehmen einzustellen, um bereits zerbrochene Platten fachgerecht entfernen und entsorgen zu lassen. Den gesamten belasteten Boden zu entsorgen komme für ihn absolut nicht in Frage (der Boden habe eine gute Trittschalldämmung und es wäre alles auch viel zu teuer).

    Ich fühle mich nun etwas überfordert. Ich habe mir die Verlegung eines neuen Vinyl-Bodens problemlos zugetraut, wusste aber nichts von einem Asbestboden darunter und weis nicht wie ich damit umzugehen haben. Der Verwalter stellte auch keinerlei Hilfe da, er nahm meine Sorge im Umgang mit Asbest nicht ernst. Wortwörtlich sagte er: "Ein Arzt nimmt die Wehwehchen seines Patienten ja auch nicht ernst". Nachdem ich den Verwalter fragte, ob nicht eine Fachfirma die Entsorgung und den Ausbau beschädigter Asbestplatten übernehmen müsse, hat dieser mich lediglich beschwichtigt und mir eine Auflösung des Mietvertrages angeboten.

    Der Vermieter hat mir außerdem untersagt, irgendjemandem im Haus von dem Asbest zu erzählen, da ja sonst eine "absolut ungerechtfertigte Panik" ausbrechen würde. An diese Vorgabe fühle ich mich natürlich nicht gebunden, sie lässt allerdings tief blicken.

    Über das Gefahrenpotential von Asbest habe ich mich bereits beim Gesundheitsamt aufklären lassen. Was mich interessiert ist welche konkreten Regelungen in meinem Fall gelten und welche Handhabe ich gegen Verwaltung und Besitzer der Wohnung habe. Handelt der Verwalter rechtswiedrig? Hat er sich nicht sogar strafbar gemacht und mich zu einer Straftat aufgefordert?

    Besten Dank für alle Antworten,

    Vally

  • 1. Alternative

    Platten mit Gewebe und Ausgleichsmasse glätten, und dann eben wieder einen neuen Boden verlegen.

    2. Alternative

    Ein riesen Fass aufmachen und Hinz und Kunz damit auf den Keks gehen. Möglich das es dann irgendwann zu einer "fachgerechten" Sanierung kommen würde, das du dann aber wohl kaum für den Zeitraum in der Wohnung wohnen bleiben kannst, sollte auch klar sein. Und welchen Vorteil dir das bringt kann ich bislang auch nicht erkennen.

    3. Alternative

    Wie angeboten den MV. auflösen und sich was suchen was einem mehr zusagt.


    Was glaubst du wo überall Asbest verbaut wurde, und teilweise heute noch drin steckt? Solange man das Zeug aber nicht weiter groß bearbeitet ist das eigentlich auch kein Problem.

  • Nun ist das Kind ja schon in den Brunnen gefallen und es liegen zerbrochene Platten im Haus herum. Das heist das Zeug wurde schon "weiter groß bearbeitet". Ich komme mir ehrlichgesagt ziemlich verarscht vom Verwalter vor. Mir kann doch keiner erzählen das kaputte Asbestplatten kein Mangel sind. Und die technischen Regeln zur Asbestsanierung gibt es doch auch nicht zum Spass.

    Und zu 1.: Soviel Nivelliermasse kann ich in dem einen Zimmer auf die Platten garnicht draufkippen. Der Boden ist total hin, da kleben die reste mehrere Böden noch drauf, darunter alter Teppich. Da kann ich mindestens 3 cm ausgleichen.

    zu 3: Das geht nicht so wirklich. Ich habe meine alte Wohnung, bevor ich von der Asbestsache wusste, zum 1.4. gekündigt. Ein Nachmieter ist bereits gefunden. Möbel einlagern und in ein Hotel ziehen ist aus finanziellen Gründen absolut keine Option.

  • Soviel Nivelliermasse kann ich in dem einen Zimmer auf die Platten garnicht draufkippen. Der Boden ist total hin, da kleben die reste mehrere Böden noch drauf, darunter alter Teppich. Da kann ich mindestens 3 cm ausgleichen.

    Wediplatten oder ähnliche begehbare Leichtbauplatten sind für solche Fälle eigentlich immer ganz praktisch. Die lasse sich auch mit dem richtigen Kleber auch kleben, das müsste nicht mal gebohrt werden.

    Nun ist das Kind ja schon in den Brunnen gefallen und es liegen zerbrochene Platten im Haus herum. Das heist das Zeug wurde schon "weiter groß bearbeitet".

    Die Lagen schon bei deinem Einzug da, oder wie sind die dahin gekommen?

    Ich komme mir ehrlichgesagt ziemlich verarscht vom Verwalter vor.

    Wieso, woher soll der wissen was da irgendwann in den 60-80er Jahren mal eingebaut wurde?

  • Wediplatten oder ähnliche begehbare Leichtbauplatten sind für solche Fälle eigentlich immer ganz praktisch. Die lasse sich auch mit dem richtigen Kleber auch kleben, das müsste nicht mal gebohrt werden.

    Die Lagen schon bei deinem Einzug da, oder wie sind die dahin gekommen?

    Wieso, woher soll der wissen was da irgendwann in den 60-80er Jahren mal eingebaut wurde?

    Richtig. die waren unter dem Bodenbelag teilweise zerbrochen, teilweise so fest damit verbunden das sie einfach mit hochkamen.

    Wediplatten oder ähnliche begehbare Leichtbauplatten sind für solche Fälle eigentlich immer ganz praktisch. Die lasse sich auch mit dem richtigen Kleber auch kleben, das müsste nicht mal gebohrt werden.

    Die Lagen schon bei deinem Einzug da, oder wie sind die dahin gekommen?

    Wieso, woher soll der wissen was da irgendwann in den 60-80er Jahren mal eingebaut wurde?

    Nun, er hat mir halt erst VERSICHERT das es kein Asbest ist und dass ich damit frei arbeiten und es im Restmüll entsorgen kann. Erst stück für stück hat er zugegeben das es sich wohl doch um Asbest handelt. Da ist doch wohl schwer von auszugehen das er genau weis was das ist, es ihn halt einfach nicht juckt.

    Hätte ich gewusst das es sich bei dem Boden um Asbest handelt, hätte ich das Zeug natürlich nicht mit der Kneifzange angefasst. Wie gesagt, die enstprechenden Arbeitschutzregeln gibt es ja nicht, weil ein Beamter mal einen Nachmittag Langeweile hatte.

    Einmal editiert, zuletzt von Vally1917 (12. März 2018 um 13:12)

  • Richtig. die waren unter dem Bodenbelag teilweise zerbrochen, teilweise so fest damit verbunden das sie einfach mit hochkamen.

    Mit anderen Worte, ihr habt die Platten mit erstem Elan rausgekloppt und dann festgestellt das es sich evtl. im Asbest handelt, und dann die Finger von gelassen?

    Nun, er hat mir halt erst VERSICHERT das es kein Asbest ist und dass ich damit frei arbeiten und es im Restmüll entsorgen kann.

    Bevor oder nachdem ihr den Fußboden rausgekloppt habt?

  • Mit anderen Worte, ihr habt die Platten mit erstem Elan rausgekloppt und dann festgestellt das es sich evtl. im Asbest handelt, und dann die Finger von gelassen?

    Quasi. Die Platten die Kaputt waren wurden zur Seite gelegt, die die mit hochkamen von dem PVC entfernt. Insgesamt ca 6-8 20x20 Platten. Dann wurde gegoogelt was das Zeug überhaupt ist. Ich bin Grafikdesigner und habe keine Ahnung von Baustoffen. Asbest war mir bisher als wolliger Stoff und als Dachpappe bekannt. Ich seh auch kein Problem daran Laien einen Klicksystemboden verlegen zu lassen. Damit sie an Asbest zu lassen, noch dazu ohne Vorwarnung und entsprechenden Schutz, eher schon.

    Bevor oder nachdem ihr den Fußboden rausgekloppt habt?

    Die Versicherung erfolgte natürlich nachher, vorher wurde Asbest mit keinem Wort erwähnt. Danach wurde ich allerdings auch in zwei telefonaten beschwichtigt, dass es sich um keinen Asbest handele, ich aber dann vielleicht doch trotzdem einen Mundschutz (hätte) tragen solle(n). erst nach einer Woche Geplänkel gab der Verwalter dann zu das es sich hier um Asbest handelt. Vorher kein Wort dazu. Es war ihm absolut egal das er Laien an einen Asbestboden ranlässt.

    Einmal editiert, zuletzt von Vally1917 (12. März 2018 um 13:29)

  • Und was genau ist jetzt das Ziel deiner Aktionen? Ich denke mal nicht das selbst wenn der Vermieter gezwungen wäre nun umfassend zu sanieren, du da wohnen bleiben könntest oder wolltest.

  • Ich möchte lediglich das der Vermieter die Paar zerbrochenen Platten von einer zertifizierten Firma entfernen, fachgerecht entsorgen und ersetzen lässt. Der Rest soll meinetwegen drin bleiben. Den Boden darüber würde ich dann selbst verlegen. Aber selbst dem verweigert sich der Verwalter.

    Einmal editiert, zuletzt von Vally1917 (12. März 2018 um 14:40)

  • Ich möchte lediglich das der Vermieter die Paar zerbrochenen Platten von einer zertifizierten Firma entfernen, fachgerecht entsorgen und ersetzen lässt. Der Rest soll meinetwegen drin bleiben. Den Boden darüber würde ich dann selbst verlegen. Aber selbst dem verweigert sich der Verwalter.

    Na ja, wenn du ihn nicht mittels "Faustrecht" überreden willst, würde ich den Gang zu einem Rechtsanwalt empfehlen und mir anhören was der dazu sagt.

    Ich persönlich würde die Löcher halt wieder zu machen, und den Boden mit einem Belag versehen der eben funktioniert. Ich wüsste jetzt auch nicht ob sich irgend eine Firma finden würde die sich wegen 8Stck 20x20 Platten auf den Weg macht um diese zu entsorgen. Ich meine es geht um Asbestplatten und nicht um Atommüll?

  • Na ja, wenn du ihn nicht mittels "Faustrecht" überreden willst, würde ich den Gang zu einem Rechtsanwalt empfehlen und mir anhören was der dazu sagt.

    Ich persönlich würde die Löcher halt wieder zu machen, und den Boden mit einem Belag versehen der eben funktioniert. Ich wüsste jetzt auch nicht ob sich irgend eine Firma finden würde die sich wegen 8Stck 20x20 Platten auf den Weg macht um diese zu entsorgen. Ich meine es geht um Asbestplatten und nicht um Atommüll?

    Kann ich schlicht und ergreifend nicht nachvollziehen. Asbest Arbeitschutzregelungen gibt es nicht aus Spaß. Privatpersonen dürfen damit in aller Regelüberhaupt nicht hantieren, und selbstverständlich rückt eine zertifizierte Firma dafür an. Dieser Leichtsinn, den Sie ebenso wie der Verwalter meiner Wohnung an den Tag legen erschließt sich mir einfach nicht. Oder ist etwa jedes Unternehmen, dass mit Maske und Schutzanzug Asbest entfernt nur ein hysterischer Haufen? Verbreiten das Bundesumweltamt und die Gewerbeaufsicht nur Panik? ich bitte Sie.

    Richtig, Asbest ist kein Atommüll. Dochr Lungenkrebs ist jetzt auch nicht schöner als die Strahlenkrankheit.

  • Oder ist etwa jedes Unternehmen, dass mit Maske und Schutzanzug Asbest entfernt nur ein hysterischer Haufen? Verbreiten das Bundesumweltamt und die Gewerbeaufsicht nur Panik?

    Hast du vor den Boden weiter zu beschädigen oder willst du den abschleifen oder darin rumbohren? Ich sage doch lass die Finger weg von dem Zeug und versiegel das soweit möglich, z.Bsp. duch einen anderen Boden.

    Das wäre die pragmatische Lösung.

    Für alles ander mußt du dann eben evtl. den Rechtsweg beschreiten. Such dir halt einen Anwalt welcher sich mit dem Thema auskennt.

    Arbeitschutzregelungen gibt es nicht aus Spaß.

    Ehrlich gesagt will ich mich jetzt nicht über Sinn oder Unsinn solcher Regeln im einzelnen auslassen, das wäre wohl ein eigenes Thema.