1.100€ Nebenkosten nachzahlen HILFE und kein Vergleich zum Vorjahr

  • Hallo,


    wir sind im März 2017 in eine Wohnung gezogen: 80m², Dachgeschoss, Maisonette, 2 Personen


    Wir haben vorgestern die Nebenkostenabrechnung bekommen und sollen jetzt 1.100€ nachzahlen!

    Besonders auffällig sind Kosten für Heizung und Wasser mit 1.862€ (siehe Anhang)


    Wir sind jetzt natürlich schon verwundert, da wir nicht die verhältnis hohen Heizer sind. In der letzten Mietwohnung haben wir eher wieder was rausbekommen.

    Leider können wir auch nicht nachvollziehen wie hoch die Heizkosten im letzten Jahr waren, da wir ja erst eingezogen sind.


    Wir haben dann auch beim Vermieter nachgefragt und der meinte, dass die Kosten deutlich höher sind als die letzten Jahren.

    Wir haben einen Verbrauch von 11,745 Mwh für den Zeitrau von März bis Dezember

    Monatlich zahlen wir 150€ Nebenkosten


    Was mich wundert ist, dass die Vormieter angeblich nicht so viel zahlen mussten. Können wir hier verlangen die Nebenkosten der letzten Jahre zu sehen?

    Und müssen wir die von der Hausverwaltung oder vom Vermieter anfordern?

    Die Hausverwaltung meinte übrigens, dass es keine Ausreißer gab - was ja gegen die Aussage der Vermieter spricht, dass das früher anders war.


    Also ich habe mich die letzten 2 Tage in entlichen Foren versucht zu informieren, aber komme irgendwie nicht weiter.

    Ich wäre wirklich danbkar, wenn jemand vom Fach ein Blick darauf werfen könnte. Haben wir einfach nur zu wenig NK bezahlt? Haben wir zu viel geheizt (was echt komisch wäre)?

    Können wir ggf. Einspruch einlegen und wenn ja wegen was? Oder macht es Sinn die Einsicht der Belege zu verlangen? Und wenn ja, welche Belege und bei wem (Vermieter oder Hausverwaltung)?


    Danke schonmal im Voraus!


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    Grace

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  • Können wir hier verlangen die Nebenkosten der letzten Jahre zu sehen?

    Nein, das fällt unter Datenschutz, zumal ein Vergleich gar nicht möglich ist.


    Jeder Mieter hat einen anderen Wärme- & Wasserbedarf.

    Haben wir einfach nur zu wenig NK bezahlt?

    Ja, auch.


    Im Schnitt kann man Vorauszahlungen in ca. 2,50 €/m²/Monat ansetzen. Bei Euch sind das nur 1,88 €/m²


    Was hier auffällt, sind die Heizkosten von über 1.300 € in 10 Monaten. Das ist überdurchschnittlich viel.


    Wir sind jetzt natürlich schon verwundert, da wir nicht die verhältnis hohen Heizer sind. In der letzten Mietwohnung haben wir eher wieder was rausbekommen.

    Da habt Ihr vermutlich in keiner Maisonette gewohnt, oder? Wo befindet sich die Treppe zum Obergeschoss?


    Wärme hat nun mal die Eigenschaft, dass sie nach oben zieht. Wenn man dann mit einer Heizung zwei Geschosse versorgt, dann kann das ein teurer Spaß werden.

    Meine Antworten beruhen aus meiner persönlichen Erfahrung und stellen keine Rechtsberatung dar.

  • Also ich habe jetzt mittlerweile auch schon mit einem Anwalt gesprochen.


    Im Prinzip kann man ja hier unterstellen, dass der Vermieter BEWUSST zu wenig Nebenkosten abgerechnet hat.

    Wir haben ja schon alleine 1000€ NK für Hausmeister, Strom, Müll, etc.

    Mit 150€ pro Monat hätten wir gerade mal 800€ Heizkosten haben dürfen, also 1/3 von dem was wir letztlich gebraucht haben.

    Wenn man noch den Betriebskostenspiegel zu rate zieht, wird ein Wert von 2,5€ bis 3€ empfohlen.

    Und letztlich haben die Vormieter auch schon nachzahlen müssen, woraufhin der Vermieter spätestens beim Mieterwechsel die Kosten hätte anpassen müssen.

    Um unsere Kosten abzudecken, hätten wir monatlich 100€ mehr zahlen müssen.


    Als wir vor einem Jahr eine Wohnung gesucht haben, haben wir uns bewusst eine Obergrenze gesetzt die wir nicht überschreiten wollten.

    Und wir hätten die Wohnung sicher nicht genommen, wenn wir 100€ mehr pro Monat gezahlt hätten. Die Miete war im Schnitt schon etwas teuer.


    Man muss sich mal vor Augen halten, dass wir jetzt nochmal eine komplette Monatsmiete zahlen sollen!


    Der Anwalt hat vorgeschlagen, dass wir nur einen "zumutbaren" Anteil von 500€ zahlen, mit Verweis auf die oben genannten Punkte.

    Allerdings wird es dann wohl zum Rechtsstreit kommen, weil sie dann mit Sicherheit die Kaution einbehält.

    Stichwort Kaution, wir haben die Wohnung schon unabhängig von den Nebenkosten zum 1. Juni gekündigt.

    Zudem haben wir die Gefahr bei einem Rechtsstreit mehr zu zahlen, weil wir keine Rechtschutzversicherung haben.


    Momentan glaube ich, dass wir das einfach zahlen müssen. Und nächstes Jahr wohl dementsprechend nochmal so viel zahlen müssen für 2018.

  • Und letztlich haben die Vormieter auch schon nachzahlen müssen, woraufhin der Vermieter spätestens beim Mieterwechsel die Kosten hätte anpassen müssen.

    Das schlimme ist: Der Vermieter könnte hier auch Vorauszahlungen von 0,01 €/m² vereinbaren können. Er ist nicht verpflichtet, diese passend zu kalkulieren.


    Erst wenn Ihr vor Vertragsunterzeichnung fragt, ob die Vorauszahlungen ausreichend sind, hätte er mit der Wahrheit rausrücken müssen.

    Wenn man noch den Betriebskostenspiegel zu rate zieht, wird ein Wert von 2,5€ bis 3€ empfohlen.

    Dieser Spiegel ist gar nichts wert, da dieser nur den Durchschnitt angibt. Hier sind sowohl Niedrigenergiehäuser, als auch Energiefresser inbegriffen.

    Der Anwalt hat vorgeschlagen, dass wir nur einen "zumutbaren" Anteil von 500€ zahlen, mit Verweis auf die oben genannten Punkte.

    Man kann hier sicher mit dem Vermieter verhandeln, aber wenn die Abrechnung per se inhaltlich und formell korrekt ist, habt Ihr wenig Chancen.

    Meine Antworten beruhen aus meiner persönlichen Erfahrung und stellen keine Rechtsberatung dar.

  • Der Anwalt hat vorgeschlagen, dass wir nur einen "zumutbaren" Anteil von 500€ zahlen,

    Mhh, schon seltsame Argumentation vom Anwalt. Wasser und Heizung zu verbrauchen war zumutbar, dafür bezahlen aber nicht? Klar ist jetzt etwas überspitzt formuliert, aber eigentlich läuft es genau darauf hinaus.


    Wir haben ja schon alleine 1000€ NK für Hausmeister, Strom, Müll, etc.

    Das kann übringens tatsächlich auch mal extrem schwanken. Gerade wenn es sich nun nicht um einen Wohnblock handelt, sondern das durch realtiv wenige Parteien geteilt wird.