Kein Mietvertrag - Eigeninvestition in Wohnung im Haus der Familie

  • Hallo zusammen,

    Ich hoffe, ich kann meine Frage hier stellen und bin im Mietrecht überhaupt richtig. Wir sind sehr verzweifelt und ich hoffe jemand kann mir einen Anhaltspunkt liefern, ob es überhaupt sinnvoll ist, einen Anwalt zu kontaktieren.

    Kurz die Vorgeschichte:

    Ende November 2018 ergab sich die Situation, dass mein Ehemann und ich ins Haus meiner Großmutter ziehen sollten, da sie pflegerische und organisatorische Unterstützung benötigte.

    In dem Haus gibt es 3 Wohnungen, im Erdgeschoss lebte meine Großmutter mit meinem Onkel, der im Rollstuhl sitzt. Seine ehemalige Wohnung unter den Dach (voll eingerichtet) war unbenutzt.

    Außerdem wohnt mein Vater mit meiner Tochter in dem Haus.

    Wir begannen also Ende November mit der Entrümpelung/Räumung der Wohnung, wobei diverse Rohrschäden mit Wasserschäden und ein Wasserschaden durch eine kaputte Ziegel zum Vorschein kamen. Wir haben alles aufwendig mit eigenen Händen und eigenem Geld saniert, Decke neu angelegt, Rohre erneuert und das Bad komplett umgebaut und diverse Reparaturarbeiten sowie die komplette Renovierung der Wohnung in 6 Monaten, neben der Arbeit ohne ein freies Wochenende, gestemmt. Alleine.

    Im Mai zogen wir dann ein. Seit Beginn an, zahlten wir von allen Kosten ein Drittel, Müll, Versicherungen, Grundsteuer usw usw. Den Rest zahlte meine Großmutter.

    Mit meinem Vater gab es nie ein Vertrauensverhältnis, keine gute Beziehung. Meiner Einschätzung nach ist er ein gestörter Choleriker mit einer Menge sozialer und menschlicher Defizite.

    Obwohl ich immer wieder auf die Familie zuging, endete der Kontakt mehrmals im Streit mit Funkstille, immer wegen dieser Eigenschaften und weil ich irgendwann nicht mehr alles nur in mich reinfressen konnte und geplatzt bin. Die Geschichte ist sehr komplex und umso länger, daher bitte ich darum, von Urteilen hierüber abzusehen. Es soll lediglich aufzeigen, weshalb wir dringend hier weg wollen.

    Aktuelle Lage:

    Leider verstarb meine Großmutter unverhofft Anfang August und das Haus ging in die Hände meines Onkels und meines Vaters über.

    Plötzlich steht im Raum, dass mein Onkel und mein Vater sich mit Rechtsschutz in Verbindung setzen wollen, bzgl. Mietzahlungen, die wir wohl ab jetzt leisten sollen. Davon war seitens meiner Großmutter nie die Rede. Lediglich unseren Teil zu den bestehenden Kosten beitragen, was wir tun. Die Aufstellung darüber erstellte mein Onkel. Diese habe ich im Mai per Email von ihm bekommen und auf dem PC gespeichert.

    Die Aussage meiner Großmutter kann ich aber nicht nachweisen.

    Die meisten Kosten der Renovierung kann ich durch EC Kartenzahlungen auf unseren Konten belegen, den Zeitraum der Renovierung ebenfalls ab dem ersten Tag durch fast 200 Fotos, mit denen ich die Renovierung als Erinnerung dokumentiert habe. Dass ich sie eventuell zu einem solchen Zweck gebrauchen könnte, daran denkt ja keiner :(

    Was wir Bar bezahlt haben, das ist natürlich sowieso weg. Das ist mir bewusst.

    Es kam jetzt am Freitag zu folgender Situation. Ich ignorierte meinen Vater bereits seit ca. Anderthalb Wochen, ging ihm einfach aus dem Weg. Er aber wollte wissen was los sei. Mehrere Male fragte er mich, ich sagte ihm, es bringe nichts, da ich aus Erfahrung weiß, wie es endet.

    Er bestand mehrmals drauf und ich ließ mich überreden und plötzlich entlud sich quasi all die Enttäuschung und der Schmerz den ich seit meiner Kindheit angestaut hatten. Ich war nicht ausfallend oder habe geschrien, ich war sachlich, etwas aufbracht vielleicht, aber sehr direkt. Er ging wortlos.

    Am Abend stritten mein Mann und ich, weil ich ihm versuchte klar zu machen, dass wir hier nicht glücklich werden können, er aber immernoch der Meinung war, es schlichten zu können. Er kennt meinen Vater nicht gut und nicht lange, obwohl wir seit 15 Jahren zusammen sind, bestand zur Familie ja selten Kontakt.

    Meine Tochter muss uns streiten gehört haben und aus Angst, dass wir wieder wegziehen, geweint.

    Das wurde uns durch eine sehr bösartige WhatsApp aufs Handy meines Mannes mitgeteilt, woraufhin ich nach unten ging und mit ihr reden und sie trösten wollte.

    Die Situation endete damit, dass mein Vater mich schlug, aus der Wohnung schubste und als dreckige Schlampe betitelte, die alles kaputt gemacht hätte. Ich würde in die Klapse gehören. Er wollte mir noch hinterher, mit spucke überall am Mund. Krank. Wenn mein Mann keine deutliche Ansage gemacht hätte, wer weiß, was passiert wäre.

    Ich habe nicht die Polizei informiert, ich möchte nicht, dass meine Tochter miterleben muss, wie ich als Kind musste, dass die Polizei diesen aggressiven, cholerischen Mann auf den Boden knallt und ihm die Handschellen anlegt, weil er sich nicht beruhigen lässt.

    Aber ich will hier nur weg, so schnell wie möglich. Ich denke, das kann man verstehen.

    ABER: haben wir die Möglichkeit unser investiertes Geld wieder zu bekommen? Knapp 5.500€ kann ich belegen. Das alles sind Dinge, die wir nicht mitnehmen können wenn wir gehen, Baustoffe etc.

    Ich hoffe, jemand weiß einen Rat.

    4 Mal editiert, zuletzt von Noreiya84 (1. September 2019 um 14:27)

  • Ich hoffe, jemand weiß einen Rat.

    Ja! Hier ist ein Forum für Mietrecht, deshalb versuchen die Beantworter so gut es geht für Antworten zur Verfügung zu stehen. Nachdem ich den Text überflogen habe, stellte ich fest, dass es um innerfamiliäre Probleme geht und nicht um mietrechtliche.

  • Es gibt tatsächlich eine rein theoretische Chance, Geld zurück bekommen zu können. Das nennt sich juristisch Geschäftsführung ohne Auftrag im Sinne des §677 BGB. Es wäre die Aufgabe der Großmutter gewesen, die Instandsetzungen durchzuführen, und vermutlich war es in ihrem Sinne, dass die Arbeiten aufgeführt werden, weil sie die Pflege durch Euch erhofft hatte.

    Jedoch müßtet ihr das mit einem Anwalt besprechen, der die Voraussetzngen prüft. Und zweitens sollte dir klar sein, dass das Ganze nur auf gerichtlichem Weg einzuklagen geht, weil wohl freiwillig nichts gezahlt wird. Das könnte entsprechend Stress bedeuten.

  • Hallo Fruggel,

    Vielen Dank für Deine Antwort, die macht mir ein bisschen Hoffnung, dass nicht alles verloren ist. Ich denke dass wir ein Beratungsgespräch bei einem Anwalt in Angriff nehmen, sobald wir hier raus sind. Wenn alles gut läuft, klappt dies die nächsten Tage auch.

    Sobald die neue Wohnung sicher ist, werde ich nochmal an meinen Onkel rantreten und ihm zeigen, dass wir Summe X noch belegen können, und an seine Fairness appellieren. Vielleicht besteht der Hauch einer Chance, das Ganze ohne Stress, Anwalt und Gericht zu klären.

  • stellte ich fest, dass es um innerfamiliäre Probleme geht und nicht um mietrechtliche

    Und woraus schließt du, dass es sich nicht um ein Mietverhältnis handelt? Also ich entdecke in den Informationen keine Hinweise, die ein Mietverhältnis ausschließen. Vielleicht ist es als Mietverhältnis einzustufen, vielleicht als Leihe, wir wissen es nicht.