Unverständliche Reparaturkosten nach Auszug

  • Hallo,

    ich hoffe ich bin hier mit meinem Anliegen richtig, da es sowohl um eine Reparatur als auch um meine Kaution nach einem Auszug geht.

    In meiner ehemaligen Mietwohnung (2015 - 2019) wurde größtenteils Laminat (lt. Abrechnung im Jahr 2011) verlegt, welches bei meinem Einzug bereits Gebrauchsspuren und auch Mängel aufwies. Dies wurde 2015 auch im Übergabeprotokoll vermerkt mit den Kästchen "Gebrauchsspuren" und "Mängel vorhanden".

    Wie sich heraustellen sollte hätte ich damals viel pingeliger sein sollen, denn ein alter (Wasser-)Schaden am Laminat, welcher bereits bei meinem Einzug 2015 vorhanden war, wurde nun im Jahre 2019 bemängelt und mir in die Schuhe geschoben. Da ich nicht das Gegenteil beweisen konnte, sah ich wenig Chancen die Kosten zu vermeiden. Dieser kleine Schaden misst eine Fläche von wenigen cm² und grenzt direkt an eine Wand, ergo kann das Laminat an dieser Stelle mit wenig Aufwand ersetzt werden.

    Nun erreichte mich ein Brief bzgl. meiner Kautionsabrechnung und es werden etwa 430€ meiner gezahlten Kaution einbehalten, weil dies wohl dem Restwert des in der Wohnung verlegten Laminats (30-40 m²) entspricht. Zur Wiederholung: das Laminat in der gesamten Wohnung wurde berücksichtigt! Die Hausverwaltung setzte 2011 für das Laminat eine Nutzungsdauer von 15 Jahren an und ich soll nun anteilig für die restlichen 7 Jahre (2019 - 2026) das Laminat bezahlen, weil ich es anscheinend in einem so desaströsen Zustand hinterlassen habe (Ironie).

    Nach erfolglosen Telefonaten erfuhr ich, dass die zuständige Person für diesen Sachverhalt im HomeOffice arbeitet und ich solle doch bitte eine E-Mail schreiben.

    Gesagt, getan, dies geschah letzten Dienstag, ich habe bisher keine Antwort erhalten. Ein Brief wäre der nächste Schritt, aber ob dieser Erfolg haben wird, ist fraglich.

    Hierzu sei erwähnt, diese Hausverwaltung hat nicht umsonst viele schlechte Bewertungen im Internet erfahren (2,7 Sterne bei Google im Schnitt), da kann ich auch aus eigener Erfahrung sprechen und Gespräche mit den ehemaligen Nachbarn oder Handwerkern haben meinen Eindruck bestätigt. Deshalb würde es mich nicht wundern, wenn man versucht mir ein par Euro mehr aus den Rippen zu leiern.

    Ich bin kein Mitglied im Mieterbund o. Ä.; wäre dies ein Schritt, den ihr mir nun empfehlen würdet? Oder habt ihr vielleicht Tipps, wie ich die Sache diplomatisch angehe und zumindest die Kosten reduzieren kann? 100€-150€ könnte ich verschmerzen und würde es als Lehrgeld betrachten.

    Wäre sehr dankbar für Hilfe und wünsche noch eine angenehme Restwoche,

    Steffen

  • Ich sehe das völlig anders. Wenn im Protokoll pauschal geschrieben wurde, dass Gebrauchsspuren und Mängel am Laminat vorhanden sind, dann ist der Vermieter in der Pflicht, Euch ein Verschulden nachzuweisen.

    Ihr habt ein mängelbehaftetes Laminat bekommen und gebt die Wohnung in genau diesem Zustand wieder zurück.

    lediglich bei einer mängelfreien Übergabe könnte der Vermieter Ansprüche stellen.

    Ich bin kein Mitglied im Mieterbund o. Ä.; wäre dies ein Schritt, den ihr mir nun empfehlen würdet?

    Wenn eine Rechtsschutzversicherung besteht, würde ich einen Fachanwalt konsultieren, ansonsten den Mieterbund.

    Meine Antworten beruhen aus meiner persönlichen Erfahrung und stellen keine Rechtsberatung dar.

  • Ich sehe das völlig anders. Wenn im Protokoll pauschal geschrieben wurde, dass Gebrauchsspuren und Mängel am Laminat vorhanden sind, dann ist der Vermieter in der Pflicht, Euch ein Verschulden nachzuweisen.

    Das würde ich so bestätigen.

    Aber selbst wenn das nicht der Fall wäre, so müsste der Zeitwert berechnet werden, denn das Laminat war bereits beschädigt. Damit kann man dir nicht einfach alles in die Schuhe schieben.

    Meine Antworten sind keine Rechtsberatung und die Richtigkeit sind nicht garantiert!