Liebe Community,
meine Frau und ich bewohnen seit fünf Jahren eine 78m² große Drei-Zimmer-Wohnung in der Nürnberger Südstadt. Die Wohnung ist Teil eines Mehrfamilienhauses, dass sich im Eigentum einer einzelnen Privatperson handelt (nicht im selbigen Haus wohnhaft).
Sowohl die einzelnen Wohnungen als auch das Mehrfamilienhaus an sich weisen einige zum Teil eklatante Mängel auf.
1. Fenster
- die Fenster zum Hinterhof bestehen aus sehr alten (ca. 1950) einfachverglasten "Flügelfenstern" (Räume: WC, Bad und Küche). Diese Flügelfenster in Paaren hintereinander angebracht, sodass sich eine Art Hohlraum zwischen den Fenstern bildet. Die Fenster sind nicht abgedichtet und werden nur durch einen kleinen Fallriegel geschlossen, weshalb warme Luft niemals lange in den Räumen verbleibt, ohne dauerhaft nachzuheizen.
- bei Aufforderung zur Nachbesserung hat der Vermieter lediglich die Fenster zur Hauptstraße erneuert.
2. Der Zustand des Bodens:
- In Wohnzimmer, Schlafzimmer, Arbeitszimmer, WC und Flur sind alte Holzdielen (ebenfalls ca. 1950) verlegt, die anscheinend einmal verfugt worden sind, aber die Verfugungsmaße muss schon vor Dekaden ausgezogen sein. Heißt: Wird einmal etwas aus Versehen verschüttet, läuft der Mist in die Teils 5 mm breiten offenen Fugen.
- Dazu kommt, dass sich der Boden langsam auflöst. Laufen wir barfuß durch die Wohnung haben wir inzwischen gerne mal Teile der obersten Schicht der Dielen an den Füßen.
- Auch alte Nägel haben schon aus dem Boden herausgeschaut und ich habe mir schon einmal den Fuß daran aufgerissen. Bei Aufforderung zur Nachbesserung hat er den Boden mit einem Schaum unterspritzen lassen; jedoch nur an eben dieser einen Stelle.
- Darüber hinaus knarzen die Dielen lautstark bei jeder Bewegung. Da diese Boden in allen anderen Wohnung auch verlegt ist, wissen wir immer genau, wo sich unsere Nachbarn über uns gerade befinden und wann sie sich im Bett drehen (ist das überhaupt DSGVO-konform? ).
3. Gastherme und Bad:
- Die Etagenheizung hat ihren Zenit (30 Jahre) schon lange überschritten. Ausfälle - gerade im Sommer bei heißen Temperaturen - kommen regelmäßig vor.
- Vor wenigen Wochen verstarb ein junger Nachbar in unserem Haus aufgrund einer defekten Gastherme, die eine Leckage hatte und ihn beim Baden einschlafen ließ (Kommentar des Vermieters: "In dem Haus ist auch immer irgendetwas.").
- Die Fliesen am Boden beginnen sich ebenfalls zu lösen, scheinen aber jüngeren Datums zu sein.
- Vor einem Jahr habe ich unseren Vermieter auf eine defekte Emaille-Beschichtung der uralten Badewanne hingewiesen; er ließ ein Wannen-Inlay verlegen, welches die Badewanne so verengt hat, dass gemeinsame romantische Abende in der Wanne seither passé sind...
- der Energieverbrauchsausweis zeugt von Effizienzklasse H (>250 kWh/(a*m²)
4. Bausubstanz:
- Die Wände sind teilweise so "marode", dass sie nicht einmal mehr eine Gitarre (ca. 3 kg, Halterung mit Dübeln) tragen. Die Halterung fiel samt Dübel aus der Wand und meine Gitarre hat seither eine unschöne Delle.
- Beim Versuch einen Deckenventilator anzubringen, kamen uns Teile der Decke entgegen.
- Die Wände zwischen den Wohnungen auf der selben Etage sind so dünn, dass meine Frau und ich problemlos die Gespräche unserer Nachbarn mit anhören können (und andersrum).
Meine Frau hatte die Wohnung damals aus der Not heraus angemietet (ich bin ein Dreivierteljahr später eingezogen). Derzeit zahlen wir derzeit eine Kaltmiete in Höhe von 600,60 Euro zzgl. 110 Euro für die Nebenkosten. Der Mietspiegel in der Gegend liegt bei derzeit 7,80 €/m² für eine Wohnung dieser Größe. Damit liegen wir leicht unterhalb dessen.
Haben wir eine Möglichkeit hier irgendetwas an Nachbesserungen verlangen zu dürfen? Dürfen wir die Miete kürzen? Haben wir als Gesamtmieterschaft eine Möglichkeit hier handelstätig zu werden?
Wir hoffen, Ihr könnt uns hier behilflich sein.
Vielen Dank im Voraus.
Liebe Grüße