Heizung defekt - gelber Schimmel und Problem mit Vermieter

  • Moin,

    meine Freundin und ich brauchen unbedingt Rat.

    Wir wohnen seit dem 01.09.20 in unserer ersten gemeinsamen Wohnung bzw. auch allgemein in unserer ersten Wohnung (wir sind 22 und 23).
    Nun haben wir ca. einen Monat nachdem wir eingezogen sind gemerkt, dass ein knacken im Schlafzimmer entsteht, wenn irgendeine Heizung in der Wohnung an ist.
    Der Vermieter lässt alles über eine Verwaltung laufen.
    Wir da angerufen und hingeschrieben, dass sich bitte ein Klempner der Sachen widmen soll - es hat sich nichts getan.
    Erst als die Vermieterin persönlich drauf angesprochen wurde kam am nächsten Tag ein Klempner. Dieser sagte es sind Ausdehnungsgeräusche gegen die man nur was machen könnte, wenn man den Boden an der Stelle auf macht und etwas gegen die Reibung dazwischen steckt.
    Die erste Idee war allerdings, dass unsere Kleiderschränke durch das Gewicht der Grund sein könnten.
    Also haben wir die Kleiderschränke umgestellt und es war alles wie vorher.

    Nun haben wir der Hausverwaltung erneuert geschrieben, dieses mal direkt mit einer Mietminderung gedroht.
    Das hat besser geklappt und der Klempner hat sich gemeldet. Im ersten Gespräch sagte dieser, er müsse es mit dem Vermieter absprechen, da es ja schon ein großer Eingriff wäre.
    Er hat sich nicht wieder gemeldet, also haben wir dort angerufen. Das Resultat war ein erneuerter Besuch, bei dem eigentlich klar war, dass nicht gemacht wird - pro forma Besuch nach "wir waren da".
    So jetzt bin ich ein bisschen abgeschweift ^^ aber vielleicht nicht schlecht zu wissen.
    Wir können über Nacht nicht heizen. Die Wohnung war früher ein Kuhstall und es wurde nur auf nötigste renoviert. Über Nacht kühlt die Wohnung auf 16-17 Grad ab. Tagsüber haben wir die Heizung an, allerdings wird die nicht richtig heiß - Vorlauftemperatur bei 6°C Außentemperatur von ca. 40°C. Hochdrehen bringt nichts, sie reguliert sich immer wieder runter.

    Bad wird bei Stufe 5 höchstens 21°C warm.
    Wir haben im November mit dem Mieterschutzbund geredet. Eine Anwältin hat einen Brief zur Verwaltung geschickt in der sie alles erwähnt hat -> erhöhte Heizkosten, keine Nachtruhe, Schimmelbildung und haben die Miete um 12% gesenkt.
    Bis Dato keine Reaktion.
    Heute haben wir bei uns im Esszimmer gelben Schimmel entdeckt. Außenwand, kommt von unten hinter den Fußleisten hervor. Ein neues Regal, welches wir uns vor einem Monat gekauft haben ist auch schon befallen.
    Im Internet haben wir gelesen, dass dieser Schimmel gern kalte stellen mag (macht ja Sinn, da wir die Wandtemperatur nicht hoch bekommen, weil wir Nachts nicht heizen können und die Außentemperaturen jetzt erst konstant <5°C sind). Und natürlich Luftfeuchtigkeit. Wr kontrollieren unsere Luft mit Hydrometern und lüften wenigstens ein mal am Tag (voll durchzug) die ganze Wohnung, sodass am Ende die Lf von außen besteht.

    Die befallene Stelle ist zum Teil von einem regal bedeckt (hier ist der Schimmel weiter hoch geklettert), dieses regal steht ca. 2cm von der Wand entfernt. Aber auch andere Teile, wo die Luft frei zirkulieren kann, sind befallen.
    Zur Wohnung wissen wir, dass sie letzten Winter leer stand. Ein Maler sagte uns gerade, dass er diese Situationen kennt. Der Schimmel wurde einfach nur überstrichen und nicht behandelt. So ein Schimmelbefall soll nach 3 Monaten nicht möglich sein.

    Wir wissen jetzt einfach nicht, was wir machen sollen. Am liebsten wollen wir so schnell es geht aus dieser Wohnung raus. Viel Geld haben wir nicht.
    Wahrscheinlich ist es für euch gerade etwas wirr geschrieben. Ich hoffe dennoch, dass ihr da durchsteigen könnt und mit Rat zur Seite stehen könnt.
    Am Montag werde ich auf jeden Fall nochmal den Mieterverein anrufen und schauen, was der Anwalt sagt.

    Achso. Meine Freundin hat bereits ihre dritte Erkältung seitdem wir hier eingezogen sind und ich schleppe auch schon seit Wochen etwas mit mir herum (kein Corona - Testergebnisse) - dies sind auch Symptome des Pilzes....

    Liebe Grüße
    Jantje und Frederik

  • Ja, es klingt so, ob die Wohnung eine Kernsanierung bräuchte.

    Ihr solltet bei diesen Verhältnissen wirklich eine neue Wohnung suchen, soweit das möglich ist. Ihr kündigt dann fristlos und lasst die Kosten die durch den Umzug entstehen als Schadensersatz durch den Vermieter zahlen.

    Natürlich muss man dann erst feststellen, was das für ein Schimmel ist und ob die gesundheitlichen Beeinträchtigungen daher rühren. Es sollte dann auch festgestellt werden, dass der Schimmel nicht durch euch entstanden sein kann.

    Euch sollte klar sein, dass das zwar alles rechtlich möglich ist, ihr aber wahrscheinlich klagen müsst. Dann macht das Gericht ein Gutachten was ihr erstmal zahlen dürft. Das dauert seine Zeit usw.

    Einfach ausziehen soweit möglich wäre wohl die einfachere Möglichkeit.

    Meine Antworten sind keine Rechtsberatung und die Richtigkeit sind nicht garantiert!