Neubau mieten - Ersteinzug

  • Hallo zusammen,

    ich hätte hier ein paar Fragen und wollte mich erstmal um Rat fragen.

    Gerade eben habe ich eine Wohnung erhalten, die ich ab dem 1.4.2021 mieten kann.

    Hierzu ein paar Information:

    Stadt (Randgebiet)

    Größe 59m²

    Zwei Zimmerwohnung

    Neubau: Erstbezug

    Kosten: 880€ zzgl. Stromkosten

    Das Problem mit der Wohnung besteht darin, dass eine Besichtigung nicht möglich ist, da die Wohnung momentan noch gebaut wird. Es handelt sich hierbei um einen Erstbezug.

    Nun habe ich die Sorge, dass die Wohnung mir nicht gefällt, da ich die Wohnung nicht besichtigen kann. Ich hatte in der letzten Wohnung teilweise das große Pech, dass die ziemlich hellhörig (Baujahr 1960) war. Diese Sorge habe ich nun hier auch, da ich praktisch nichts über die Wohnung weiss (abgesehen von ein paar Musterbildern und Grundriss).

    Ein weiteres Problem sind die Mietkosten. Ich gehe davon aus, dass die in etwa bei 900 € (inkl Stromkosten) liegen wird. Ich habe allerdings einen Nettoeinkommen von 1998,00€ und frage mich, ob ich es mir leisten kann, da ich die 30 bzw 40% Regelung verletze. Allerdings kriege ich mit meinem Gehalt keine zwei Zimmer-Wohnung.

    Würdet ihr eine Wohnung annehmen, den ihr nicht besichtigen könnt?

    Ist die Miete für meinen Einkommen zu hoch?

    Welche Wohnung sind denn nicht hellhörig? In meiner letzten Wohnung konnte ich meinen Nachbarn beim Husten, Pinkeln und etc. hören.

    In xxxxxx ist es leider sehr schwierig an eine Wohnung zu kommen. Ich lebe ab Januar übergangsweise bei meinen Eltern und hätte nicht diesen Zeitdruck mir eine neue Wohnung zu suchen. Allerdings will ich hier auch mit meinen 30 Jahren nicht ewig wohnen.

    LG Timi

  • In einem Neubau sollte der Schallschutz deutlich besser sein, da heute wesentlich höhere Anforderungen an Schallschutz gestellt werden als in den 60igern.

    Ich denke, ein Grundriss wird viel ausmachen. Ob dieser passt, kannst du beurteilen. Der Rest dürfte ja recht neutral werden, sodass es den allermeisten gefällt.

    In Großstädten ist es inzwischen fast üblichel, mehr als 40% für die Miete rechnen zu müssen, wenn man alleine wohnt. Ich würde mir aber sehr genau anschauen, wie die Nebenkosten kalkuliert sind. Wir haben hier regelmäßig Beiträge zu hohen Nebenkostenabrechnungen, die aber letztlich kaum überraschend sind, sondern die Vorauszahlungen schlicht zu niedrig. Bei Aufzuf, Hausmeister, Winterdienst, Reinigung... würde ich in einer Großstadt mit gut 4€/m2 rechnen. Evtl sogar 4,50€ als Puffer. Ansonsten kommt es ja sehr darauf an, was man aus dem restlichen Einkommen bestreiten muss. Jemand, der ein Auto finanziert und unterhalten muss und ggf noch unterhaltspflichtig ist, hat ganz andere monatliche Kosten, als jemand der nur mit Fahrrad und ÖPNV unterwegs ist und sonst keine weiteren Zahlungsverpflichtungen hat.

  • Vielen Dank für die Rückmeldung.

    Ich habe den Vertrag heute erhalten und leider sind mir ein paar Sachen aufgefallen. Aber hierzu erstmal die Info zur Nebenkostenabrechnung

    Nettomiete: 695,00

    Betriebskosten nach §2 Betriebskostenverordnung: 110,00

    Heizkosten: 75,00 €

    Gesamt: 880€

    Größe: 59qm²

    Wurde hier nicht zu wenig Nebenkosten abgerechnet? Bei einer Größe von 59qm² und 4€/qm² müsste ich doch mit 236€ rechnen.


    Da ich leider "verschuldet" bin und eine monatliche Rückzahlung and as BaFöG-Amt habe, habe ich zusätzliche Ausgaben. Außerdem untersütze ich meine Mutter in der finanziellen Lage, da sie gesundheitlich nicht arbeiten kann und keinen Anspruch auf staatliche Hilfe hat (Nur Witwerente).

    Hierzu einmal eine finanzielle Übersicht:

    Gehalt: 1998€

    Miete: 880€ (Stromkosten nicht berücksichtigt)

    ÖPNV: 70€

    BaFöG: 130 €

    Unterhaltsgeld Mutter: 150€

    Versicherungen + Handy: 60€

    Internet: 20€

    Insgesamt habe ich wohl 680€ zur freien Verfügung, wobei inkl Stromkosten eher auf 650 € (ohne Essen) hinauslaufen wird.

    Das sollte doch eigentlich passen oder? nur wird es schwierig mit den sparen.


    Nun zu das kritische:

    Im Vertrag steht folgende Punkte:

    - Kleinreperaturen von bis zu 120€ werden von mir übernommen. Ist das möglich?

    - Kündigungsausschluss von zwei Jahren:

    -> Ich werde meine Stelle zum 1.1.2021 antreten und dementsprechend bin ich dann in der Probezeit. Meine Sorge ist, dass mir der Job evt nicht gefällt oder die Probezeit nicht überstehe. Nach diversen Recherchen ist der Jobverlust kein außerordentlicher Kündigungsrecht, sodass ich die Miete nicht bezahlen könnte. Gibt es überhaubt noch Verträge ohne einen Kündigungsausschluss?

    Seht ihr das auch so eine Neubau-Wohnung zu mieten, die ihr nicht besichtigen könnt, aber mind. zwei Jahren mieten müsst als risikoreich? Mir macht es am meisten bauchschmerzen, dass ich meinen Job verliere und dadurch die Miete nicht zahlen kann.

    Wie seht ihr das?

  • Seht ihr das auch so eine Neubau-Wohnung zu mieten, die ihr nicht besichtigen könnt, aber mind. zwei Jahren mieten müsst als risikoreich? Mir macht es am meisten bauchschmerzen, dass ich meinen Job verliere und dadurch die Miete nicht zahlen kann.

    Wie seht ihr das?

    Unter diesen Umständen würde ich das auf gar keinen Fall machen. Niemals. Die Miete musst du immer bezahlen können.

    Ob die Nebenkosten zu gering angesetzt sind, kann man schwer beurteilen, aber hier im Forum sind viele Abrechnungen zu finden und da läuft es häufig darauf hinaus, dass es bei vollem Serviceangebot und üblichem Verbrauchsverhalten Richtung 4€/m2 im Monat an Nebenkosten geht.

  • Lieber Schweinchenfan,

    danke für den tatkräftigen Support. Ich meine ist das nicht der Normalfall? Wenn man angenommen die Probezeit nicht übersteht, hat man danach keinen Einkommen mehr. Dann noch im Monat 900€ Miete zu zahlen, kann sich doch keiner leisten. Etwas Puffer habe ich ja, aber keine zwei Jahre. Zur Coronazeit ist es sowieso etwas schwieriger an einem Job zu kommen.

    Meine Freunde sagen, dass ich eher zu negativ bin und mir zuviele Sorgen mache. Im Notfall würde das JobCenter für mich regeln. Allerdings wollte ich nicht auf der Tasche des Staates sitzen, wenn es sich vermeiden lässt.

    Gibt es eigentlich noch Veträge ohne einer Mindestmietzeit? Was sagt denn eure Erfahrung dazu?

    mich ärgert es eigentlich, dass dieses "Schnäppchen" weg ist. Ich habe auch überlegt mit den Maklern von 6 Monaten zu sprechen. Mehr kann ich es aus meiner Tasche nicht leisten.

  • Persönlich finde ich fast 1000€ als Miete für eine Einzelperson viel zu hoch, da ist klar, dass es bei Arbeitslosigkeit, Krankheit usw nicht mehr reicht, vor allem, wenn es weitere Zahlungsverpflichtungen gibt.

    Ich weiß nicht, was das Jobcenter in deiner Stadt als angemessenen Kosten der Unterkunft betrachtet, aber ich fürchte, dass das keine 15€/m2 sein dürften. Du könntest noch prüfen, ob du im Falle der Arbeitslosigkeit Anspruch auf Wohngeld hättest.

    Verträge mit Kündigungsausschluss sind heutzutage üblich, insbesondere seit der Umstellung auf das Bestsellerprinzip beim Makler. 2 Jahre ist durchaus normal.

  • - Kleinreperaturen von bis zu 120€ werden von mir übernommen. Ist das möglich?

    Ja das ist möglich. Müssen paar Sachen beachtet werden.

    Bezüglich der Probezeit ein Rücktrittsrecht vereinbaren, bis zum Ablauf der Probezeit, dann bis du auf der sicheren Seite. In Bezug auf die Besichtigung könnte man das gleiche versuchen, wird aber wohl nicht funktionieren.

    Meine Antworten sind keine Rechtsberatung und die Richtigkeit sind nicht garantiert!