Guten Tag liebes Forum,
ich beschreib mal kurz meine Situation:
Ich, Mieter, habe Oktober 2018 einen Mietvertrag unterschrieben. WG Zimmer in 3er WG, ist ein kleines Haus auf dem Grundstück des Vermieters, der nebenan in einer Doppelhaushälfte wohnt. In diesem Mietvertrag ist klar niedergeschrieben
Zitat§4 Miete, Nebenkostenpauschale
1. Es ist eine monatliche Kaltmiete in Höhe von 250 € zu entrichten.
2. Es ist eine Nebenkostenpauschale von 75 € zu entrichten.
3. Die Miete wird gezahlt als Überweisung ... .
4. In den Nebenkosten sind enthalten: Strom, Gas, Wasser, Abwasser, Heizung, Müllabfuhr, Wohngebäudeversicherung, Grundsteuer.
Im Mai 2019 kam dann eine Nebenkostenabrechnung. Kleine Nachzahlung und Erhöhung der Pauschale um 25€ über Strom, Gas, Wasser verteilt. Hab ich so akzeptiert, unwissend.
Im Januar 2023 kam die nächste Aufforderung zu einer Nachzahlung, diese bezog sich ausschließlich auf August-Dezember 2022, und eine weitere Erhöhung der Pauschale um 70€. Ich hatte natürlich beim Vermieter angefragt die Abrechnung einzusehen, ohne Erfolg, zu der Zeit hatte ich aus Gründen kein Bedarf auf Konflikte und die Änderungen schienen soweit auch nachvollziehbar, die anderen Mitbewohner haben sich nicht für interessiert. Die meisten Posten waren gesunken, Gas ging natürlich durch die Decke aber auch hier passten die Kosten mit dem theoretischen Verbrauch und den damaligen Gaspreisen. Erneut, unwissend akzeptiert.
Nun ist es 2024, auf Nachfrage wann ich denn die Abrechnung erwarten könnte wurde ich vom Vermieter in Eile "getröstet", dass dieses Jahr alles passt. Das ist mir auch bewusst, wir haben die komplette Gaspreisbremse durch Höchstpreise geleistet, ich erwarten eine Rückzahlung. An diesem Punkt setze ich mich endlich mit den Begrifflichkeiten auseinander und lerne, was Nebenkostenpauschale eigentlich bedeutet. Nachzahlung/Erhöhung ist nicht vereinbart. Gut, schreibt man als Lehrgeld ab, man hört immer mal wieder über "dauerhafte Überweisungen gelten als stillschweigend zugestimmt", sei es drum oder auch nicht, das überwiesene Geld hat hier nicht die höchste Priorität.
Mir stellt sich jetzt die Frage, wie tief stecken wir in der Erhöhung drin? Ist es realistisch, dass nach den nötigen rechtlichen Schritten sozusagen wieder zu den Zahlen im Mietvertrag zurückgefunden werden kann? Wie würden diese Schritte aussehen, Vermieter wird zumindest nicht einfach zustimmen? Krieg soll mittlerweile eine Option sein, wenn es denn sein muss.
Bin für Vorgehensweisen und Erfahrungen sehr dankbar. Grüße