Extrem hohe Heizkosten

  • Hi,

    ich bin Dezember 2010 in eine 66qm Mietwohnung im Erdgeschoss gezogen, wo ausser mir auf der Etage noch eine 86 jährige Frau gegenüber des Flurs wohnt. Alle Parteien über uns haben Gas/Etagen Heizung außer die ältere Dame und ich. Wir teilen einen Heizboiler, der im Keller steht.
    Meine Miete beträgt 500 Euro plus 150 NK, wovon 60 Heizkosten sind.
    Als ich einzog, habe ich mich genau über vernünftiges Heizen informiert, und in allen Räumen die Heizung auf Stufe 2 gestellt, außer in dem Raum, wo ich mich gerade befand, was ich dann auf Stufe 5 gestellt habe wenn es sehr kalt war. Ich habe aber oft genug lieber ein Pulli zu viel angezogen als die Heizung fett aufzudrehen.

    Der Schock kam dann 4 Monate nach Einzug als im April 2011 die Nebenkostenabrechnung vom Zeitraum 01.03.2010 bis 28.02.2011 ins Haus flatterte, wobei mich nur die Monate 01.12.2010 bis 28.02.2011(3 Monate) betrafen. Für diese 3 Monate sollte ich über 1000 Euro nur für Heizung nachzahlen.
    Als ich fragte wie das sein kann, hiess es, dass 50% der eigentlicher Verbrauch sei und 50% wird mit der Nachbarin gegenüber durch qm Zahl unserer Wohnungen geteilt. Leider habe ich von der Tochter der Nachbarin(sie wohnt woanders) erfahren, dass meine Nachbarin so viel heizt, dass es kaum in der Wohnung auszuhalten ist, während ich mit 3 Pullis da sitze.

    Die Hausverwaltung meinte das wären normale Heizkosten und ich hätte das Pech, dass ich 3 Wintermonate erwischte. Allerdings heizt man etwa 6 Monate im Jahr. Wenn 3 Monate grob 333 Euro pro Monat kosten, sind das im Schnitt 165 Euro pro MONAT aufs ganze Jahre gerechnet, wenn man von 6 Monaten heizen ausgeht(wobei die nachbarin bestimmt 7-8 Monate heizt). Das wären dann mit den 150 Euro Nebenkosten minus den 60 Euro Heizkosten, die in den NK enthalten sind, 255 Euro Nebenkosten bei einer 66qm Wohnung. Das sind 4 Euro pro qm.

    Ich bin dann sofort zum Mieterverein, der meinte die Rechnung würde irgendwie unstimmig wirken und wollte von der Hausverwaltung eine Stellungnahme. Das hat jetzt ganze 15 Monate gedauert bis eine Antwort kam, und die Hausverwaltung meinte die Rechnung sei korrekt und ich solle die 1000 Euro bis Mitte Oktober zahlen.
    Gleichzeitig wird wohl kurz darauf die nachfolgende Nebenkostenabrechnung folgen und wenn ich sie hochrechne aufs ganze Jahr, wird sie über 2000 Euro betragen.

    Ich habe zwar am 11. Oktober einen Termin um das mit dem Mieterverein nochmal zu besprechen, aber ich wollte hier fragen, ob das normal sein kann so hohe Heizkosten zu haben, wenn man Alleinstehend ist und sparsam heizt.:mad:

    Einmal editiert, zuletzt von LEJ (3. Oktober 2012 um 23:03)

  • Hallo LEJ,

    "Dezember 2010 in eine 66qm Mietwohnung im Erdgeschoss gezogen, wo ausser mir auf der Etage noch eine 86 jährige Frau gegenüber des Flurs wohnt."
    Wieviel m²?

    "Alle Parteien über uns haben Gas/Etagen Heizung"
    Wieviele Wohnungen noch?

    "ältere Dame und ich. Wir teilen einen Heizboiler, der im Keller steht."
    Welche Energie? Raumheizung UND Warmwasserbereitung?

    "im April 2011 die Nebenkostenabrechnung vom Zeitraum 01.03.2010 bis 28.02.2011 ins Haus flatterte, wobei mich nur die Monate 01.12.2010 bis 28.02.2011(3 Monate) betrafen. Für diese 3 Monate sollte ich über 1000 Euro nur für Heizung nachzahlen."
    In meinem MFH fallen in diesen drei Monaten durchschnittlich 5,52€ pro Tag und m² Wohnfläche an Heiz- und WW_Bereitungskosten an.

    "Als ich fragte wie das sein kann, hiess es, dass 50% der eigentlicher Verbrauch sei und 50% wird mit der Nachbarin gegenüber durch qm Zahl unserer Wohnungen geteilt."
    Halte ich für rechtswidrig. Heizkostenverordnung - Gesetze und Verordnungen erläutert bei Techem §7, erster fett gedruckter Satz.
    Wie wird der "eigentliche" Verbrauch denn ermittelt?

  • Ich denke, dass die Ursache in der unrichtigen Verteilung der Wärmemenge liegt.
    Wenn Sie und die alte Dame gegenüber einen gemeinsamen Heizboiler benutzen, ist eine 50/50 Kostenregelung nicht zulässig.
    Nach der Heizkostenverordnung muß verbrauchsabhängig abgerechnet werden.
    Das heißt: Es sind Heizkostenverteiler bei Ihnen und der Nachbarin zu installieren und der jeweilige Verbrauch als Maßstab zu nehmen.
    Das liese sich dann auch besser kontrollieren.

  • Hallo LEJ,

    "Dezember 2010 in eine 66qm Mietwohnung im Erdgeschoss gezogen, wo ausser mir auf der Etage noch eine 86 jährige Frau gegenüber des Flurs wohnt."
    Wieviel m²?

    Die Nachbarin hat etwa 80qm.

    "Alle Parteien über uns haben Gas/Etagen Heizung"
    Wieviele Wohnungen noch?

    Über uns sind noch 8 kleinere Wohnungen, die aber alle Etagenheizungen haben und getrennt über Strom abrechnen.

    "ältere Dame und ich. Wir teilen einen Heizboiler, der im Keller steht."
    Welche Energie? Raumheizung UND Warmwasserbereitung?

    Erdgas. Die Heizkosten sind nur Heizung. Für Warmwasser habe ich einen Durchlauferhitzer, den ich über die Stromrechnung unabhängig bezahle.

    "im April 2011 die Nebenkostenabrechnung vom Zeitraum 01.03.2010 bis 28.02.2011 ins Haus flatterte, wobei mich nur die Monate 01.12.2010 bis 28.02.2011(3 Monate) betrafen. Für diese 3 Monate sollte ich über 1000 Euro nur für Heizung nachzahlen."
    In meinem MFH fallen in diesen drei Monaten durchschnittlich 5,52€ pro Tag und m² Wohnfläche an Heiz- und WW_Bereitungskosten an.


    Das verstehe ich nicht. 5,52 Euro pro Tag sind 165 Euro im Monat. Wie wird das weiter mit qm Wohnfläche berechnet bzw was käme bei der Aufstellung bei 66qm raus?

    "Als ich fragte wie das sein kann, hiess es, dass 50% der eigentlicher Verbrauch sei und 50% wird mit der Nachbarin gegenüber durch qm Zahl unserer Wohnungen geteilt."
    Halte ich für rechtswidrig.


    Das scheint aber normal zu sein und nennt sich anscheinend Verteilungsschlüssel. Der Mieterverein erklärte mir, dass ich selbst wenn ich in den 3 Monaten gar nicht da gewesen wäre und null geheizt hätte, hätte ich laut Berechnung trotzdem für diese 3 Monate 500 Euro zahlen müssen. Es ist offensichtlich, dass ich einen großen Teil der Nachbarin bezahle, da es bei ihr wie in der Sauna ist und die 80qm Wohnung einen großen offenen Wohn/Essvereich hat, was enorm viel Energie frisst. Meine Wohnung war im Winter recht kühl bis auf den Raum indem ich mich gerade befand und trotzdem hatte ich immer Pulli an, da ich nicht mit Vollgas geheizt habe.


    Wie wird der "eigentliche" Verbrauch denn ermittelt?

    50 % im Verhältnis der Wohnflächen
    50 % nach tatsächlichem Verbrauch, festgestellt durch Wärmemengenzähler.


  • Das heißt: Es sind Heizkostenverteiler bei Ihnen und der Nachbarin zu installieren und der jeweilige Verbrauch als Maßstab zu nehmen.
    Das liese sich dann auch besser kontrollieren.

    Wie gesagt, das nennt sich Verteilungsschlüssel. 50% der Kosten sind tatsächlicher Verbrauch, den man per Funk von außen von jedem Heizkörper abliest und 50% wird durch beide Parteien anteilig an der qm Zahl der Wohnung berechnet. Die Dame ist dement und hat einen Betreuungsdienst, der den ganzen Tag dort ist. Es wird wie gesagt sauna-mässig geheizt, während ich in einer recht kühlen Wohnung sitze. Der Mieterverein sagte, dass ich selbst wenn ich gar nicht heize von der 1000 Euro Nachzahlung 500 zahlen müsste.
    Angeblich ist das rechtens, aber es ist schon hart wenn ich für diese 3 Monate 500 Euro der Nachbarin übernehmen muss und bei der nächsten Abrechnung, die ein gesamtes Jahr umfasst womöglich über 1000 Euro ihrer Kosten blechen muss.

  • Pardon, richtig: In diesen drei Monaten sind es insgesamt 5,52€ pro m².
    Also auf eine 66m² Wohnung übertragen 121,50€ pro Monat.

    In meinem Fall sind es aber ca. 340 Euro pro Monat(fast das 3-Fache!!!) und das obwohl ich wirklich sparsam geheizt habe.:(

  • Zitat:
    Zitat von Berny
    Das heißt: Es sind Heizkostenverteiler ...


    War nicht Zitat von mir...
    Diese Ungerechtigkeit lässt sich auch m.E. nur durch Installation von HKVs oder Wärmemengenzähler beseitigen. Letzteres bedeutet überhaupt keinen grossen Aufwand und sehr leichte Selbstabrechnungsmöglichkeit.

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