Vermieter lässt Mietsache verkommen

  • Liebes Forum ... wir (Paar mit 2 1/2 Jahre alten Kind) bewohnen seit etwas über einem Jahr eine Mietwohnung in einer aufstrebenden Stadt, in der Wohnraum rahr und deshalb teuer zu bezahlen ist. Eine Wohnung ohne Makler ist hier nicht zu haben. So haben wir 1.300 € Courtage gezahlt und die 90 m² "Räuberhöhle" mit viel Geld und Mühe renoviert. Die Vermieterin wohnt, neben zwei weiteren Mietparteien im Haus, ergo vier Wohnungen insgesamt. Wir wohnen in der dritten Etage, sie direkt unter uns. Zum Zeitpunkt des Einzugs besaß die Vermieterin bereits fünf Hunde mittlerer Größe, über die sie aber vor Unterzeichnung des Mietvertrags, im Beisein des Maklers, sagte, sie würden nicht bellen. Ansonsten war das Haus, auch innen, in einem unsanierten, aber zumindest einigermaßen sauberen Zustand, so dass nicht abzusehen war, dass die Geschichte zunehmend kippen sollte. Die Vermieterin wohnt mit ihrer Mutter, die selbst die Wohnung seit über einem halben Jahr nicht verlassen hat, in besagter Wohnung unter uns...
    Der momentane Stand ist der. Die Anzahl der Hunde ist mittlerweile auf 11 oder 12 Hunde gewachsen, die die Vermieterin alle in ihrer Wohnung beherbergt. Sollte sich irgendetwas im Haus regen oder die Vermieterin einmal nicht zu Hause sein, dann bellen und jaulen alle Hunde gemeinsam, was ein einschneidender Lärm ist. Oftmals schreit die Mutter der Vermieterin noch in dieses Durcheinander hinein. Das erste Konzert findet täglich pünktlich 06.00 Uhr morgens statt, das Letzte um 20.00 Uhr am Abend. Somit beginnt jeder unserer Tage zeitig und unser Kind brauchen wir vor 20.30 Uhr nicht in Bett zu bringen. Vor dem Wohnungseingang der Vermieterin stapeln sich Kartons, leere, mit Weinflaschen gefüllte, alte abgefressene Gummistiefel, Dreck, Müll, Post, die sie schon längst nicht mehr öffnet. Es stinkt aus der Wohnung, dass nicht nur uns, sondern auch Lieferdiensten, wie Post oder Pizzaservice echt das "Kotzen" kommt. Selbst unsere Versuche mit Duftsprays und anderen Geruchsvertilgern scheiterten. Selbst die ständig geöffneten Fenster im Flur helfen nicht. Die Vermieterin hat die Angewohnheit, die Wohnungstür und die Tür zum Hof zu öffnen, damit die Hunde frei umher laufen können. Somit dringt der Gestank in den Hausflur und zuvorderst in unsere Wohnung, da wir ober darüber wohnen. Selbst wenn sie die Tür nicht geöffnet hat, so gibt es mittlerweile Zimmer in unserer Wohnung, die durch den Geruch aus der unteren Wohnung betroffen sind. Der Geruch dringt durch unseren Fußboden. Eine Mischung aus Hund, Zigarettenqualm, ungewaschener Wäsche und Schweiß ... das ist es wohl. Lüften können wir unsere Wohnung nur, wenn wir uns zuvor überzeugt haben, dass die Vermieterin ihre Fenster geschlossen hat. Der Hof ist durch uns gar nicht zu nutzen, da die Hunde dort ihre Geschäfte erledigen. Da wir vor dem Haus unsere Fahrräder abstellen und im Flur den Kinderwagen, sind diese natürlich ständig mit Urin der Hunde bespritzt. Seit unserem Einzug ist ein stetiger Verfall der Wohn- und Lebenssituation unserer Vermieterin festzustellen...und somit natürlich auch die unsere. Wir würden sehr gern ausziehen, haben aber einige tausend Euro in die Wohnung gesteckt und im Grunde stinkt es uns schon wieder einen Makler zu bezahlen, wenn es überhaupt einen passenden Wohnraum gibt. Auf eine Wohnung kommen bis zu 100 Interessenten. Kann hier überhaupt jemand Haftbar gemacht werden? Würde es einen anderen Vermieter geben, wäre die Geschichte recht einfach, aber so ... Oder bleibt tatsächlich nur der Auszug auf unsere Kosten. Hat jemand eine Idee oder wenigstens ein paar tröstende Worte ... :)

  • Hallo hagen_21,

    ohne Deinen Beitrag ganz bis zum Schluss durchgelesen zu haben, mein Tipp:
    1. Sofort "zum nächstmöglichen Termin" (so die Formulierung) schriftlich nachweislich kündigen.
    2. Das Ordnungsamt informieren. Die dürften sich auch bzgl. der Hundesteuer interessieren...

  • Kann hier überhaupt jemand Haftbar gemacht werden? Würde es einen anderen Vermieter geben, wäre die Geschichte recht einfach, aber so ... Oder bleibt tatsächlich nur der Auszug auf unsere Kosten. Hat jemand eine Idee oder wenigstens ein paar tröstende Worte ... :)


    Wenn Du Beeinträchtigungen Deines Mietverhältnisses siehst, z.B. durch Geruchs- oder Lärmbelästigung, müsstest Du das der Vermieterin melden. Du könntest, falls berechtigt, die Miete mindern. Ob alles das diese Vermieterin aber interessieren würde, sei mal dahingestellt ...


    Fern ab Deines Mietverhältnisses:

    "11 oder 12 Hunde" in einer Wohnung könnten auch den Tierschutz interessieren, falls erkennbar ist, dass die Tiere leiden.

    Falls der Verdacht bestehen sollte oder es gar erkennbar für Dich ist, dass die Mutter der Vermieterin hilflos diesen Zuständen ausgesetzt ist und dabei (auch) verwahrlost, würde ich in einem solchen Fall die Behörden einschalten. Nicht dass es später heißt: "Und alle haben nur zugesehen ..."