Hallo,
folgender Sachverhalt:
Ich, in jungen Jahren, bin letztes Jahr im Sommer in aus einem anderen Bundesland kommend, in die Hauptstadt gezogen. Der Wohnungsmarkt war, wie sicherlich bekannt ist, bereits extrem düster. Ich hatte nur die eine Wahl und musste, weil ich in einer Notlage war (Ausbildungsbeginn usw...), das Zimmer nehmen, das Einzige, was ich angeboten bekam'.
Das Zimmer war 20,7 m² groß, in einer WG, die insgesamt ca. 63,3 qm groß war. Die anderen beiden Zimmer waren auch stets vermietet, je ca. 10 bis 12 qm für jeweils gesamt 250 €. Ich zahlte gesamt 410 €. Die Lage war in überwiegend einfacher Wohnlage und es gab' zahlreiche wohnwertmindernde Merkmale.
Nun passierte Folgendes. Im selben Gebäude unten hatte die Firma, welche die Untermietverträge abgeschlossen hat, ihre Büros. Als sie auszogen, wurden die Räumlichkeiten zu Wohnungen umsaniert (immer von polnischen Arbeitern, die dann dort auch eine Zeit lang schliefen und an manchen Tagen sogar unbefugt unsere WG betraten/einbrechen wollten. Für die Wohnung hatten sie Schlüssel vom Vermieter erhalten).
Nach einer Zeit wurden die polnischen Handwerker rausgeworfen und es zogen plötzlich in beide Wohnungen syrische Flüchtlinge ein, für die kurz zuvor noch schnell eine Schaukel auf dem Hinterhof gebaut worden ist. Dann wurde ausnahmslos allen Mietern ohne Vorwarnung gekündigt und es wurde durch Aushänge u.A. viel Druck ausgeübt auf die Bewohner ("Wir weisen sie darauf hin, dass ab dem 30.11. Strom, Gas und Wasser abgestellt werden müssen aufgrund der großen Renovierungsarbeiten"). Nichts von alledem ist am Ende wirklich geschehen. Nur die Flüchtlinge sind noch da und der Geschäftsführer persönlich hat mit seiner Familie Wohnungen dort neu gestrichen und billige Bodenbeläge verlegt. Mittlerweile sind die Flüchtlinge nach oben in die frisch renovierten Wohnungen umgezogen.
Das Gebäude gehört einem Geschäftsführer einer Metallbranchen-Firma aus einer anderen Stadt. Schilder und Briefkasten sind nach wie vorhanden und es kam auch manchmal Post. Wirklich existent ist die Firma jedoch nicht mehr seit mehr als 5 Jahren. Die Untermietverträge wurden von einer "sozialen" gGmbH gemacht.
Und aus zuverlässiger Quelle weiß ich, dass nur gewerbliches Wohnen zulässig war, normales Vermieten war in dem Haus verboten.
Wer der Eigentümer des Hauses war(ist), habe ich erst über den Amtsweg erfahren, nachdem ich raus war.
In der Kündigung steht "hiermiet kündigen wir Ihnen das Mietverhältnis fristgerecht zum 30.11.2015 und verweisen hiermit auf Punkt 5 und 6 Ihres Mietvertrags, aus dem eine beiderseitige Kündigungsfrist von 2 Monaten hervorgeht." Und dann wird mit Geld geworben für früheren Auszug. Und im letzten Satz heißt es dann "Für die gesamte "Mustermann-Straße-16" endet die Nutzung als Wohnraum zum 30.11.2015, so dass nunmehr alle Mieter ausziehen müssen." (das ist doch ein Widerspruch in sich selber?!)
So.
Mein alter Vermieter will nun, wie in anderen Fällen auch, die Kaution nicht oder nicht vollständig zurückzahlen. Begründungen sind haltlos. Ich habe das Zimmer sogar in besserem Zustand hinterlassen, als ich es vorfand! Ich habe Fotos gemacht. Es gab' kein Wohnungsübergabeprotokoll beim Einzug und keine richtige Abnahme beim Auszug! Und ich habe eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung bekommen, wo auch drinsteht "Keine Beanstandungen".
So. Frage: Was kann ich alles gegen die tun?
Gibt es Möglichkeiten, den Untermietvertrag als nichtig anzusehen und die gesamten gezahlten Mieten zurückzufordern oder vlt. auch einen Teil zurückzufordern wg. Mietwucher?
Und darüber hinaus: Muss der Vermieter eine Art Schadensersatz bezahlen? Für entstandene Umzugskosten und Wohnungsbeschaffungskosten? Und z.B. dafür, dass ich aufgrund der neuen Umstände im neuen Zimmer, Vorhänge kaufen musste, dass er die Kosten auch übernimmt?
Es wurde nämlich absolut keine Hilfe angeboten.
Freue mich auf Antworten!
Mit besten Grüßen
KommFort