-------------> Ja die Handwerker waren der Meinung, dass die Fenster reintheoretisch nur optisch vorhanden sind, aber doch relativ wenig Sinn ergeben, da sie äußerst schlecht abgedichtet geschweige denn ausgeschäumt sind. Man bekäme die Schimmelproblematik lediglich durch Austausch der Fenster und/oder Einbau von irgendwelchen Platten (tut mir Leid ich fühle mich in der Baumaterie echt fremd).
Die Frage ist, welche fachliche Ausbildung die Handwerker haben. Meine Erfahrung ist nämlich, dass die meisten über sehr begrenztes Wissen/Verständnis über Bauphysik haben. Sie können die Arbeiten gut ausführen, aber meistens hört das Verständnis bei dem Punkt "das haben wir schon immer so gemacht" auf. Das trifft sicher nicht auf alle zu, aber meiner Erfahrung nach auf viele. Ist auch okay, es reicht, wenn sie die Arbeiten so ausführen, wie sie sollen. Über die Theorie machen sich Fachleute Gedanken und vergeben die Aufträge entsprechend.
Wenn es an schlecht abgedichteten, kalten Fenstern liegt: warum ist dann früher nicht alles verschimmelt, als man noch einfach verglaste, zugige Fenster hatte? An einem zugigen Fenster schimmelt gerne mal direkt die Leibung, wo der kalte Luftstrom vorbei zieht, das ist richtig. Warum das für Schimmel an der Decke oder an anderen Wänden für Schimmel sorgen soll, dazu bräuchte man mehr Infos. Das kann aber letztlich nur ein Fachmann (d.h. Gutachter, Bauphysiker, usw. ), der vor Ort Feuchte - und Temperaturmessungen der betreffenden Bauteile durchführt.
Man kann die Fenster tauschen, dann sind diese dicht. Allerdings sind die Foren voll von "Hilfe, wir haben neue Fenster bekommen und jetzt schimmeln überall die Wände". Meistens wird es nämlich dadurch schlimmer, wenn der Luftaustausch durch die nun bessere Abdichtung wegfällt und die gut wärmegedämmten Fenster nicht mehr der kälteste Punkt sind, sodass die Luftfeuchtigkeit nach dem Einbau an den Wänden kondensiert und nicht mehr am Fenster. Uns hat der Fensterbauer absichtlich schlechtere Fenster eingebaut, damit die Fenster nach wie vor der kälteste Punkt bleiben und eben nicht die Wand. Dem Kunststoff oder dem Glas des Fensters macht das Tauwasser nämlich nichts.
Man kann auch eine Dämmung mit Platten (falls das der Handwerker meinte) von innen vornehmen, das würde das Problem tatsächlich komplett lösen, da diese Platten die Oberflächentemperatur erhöhen und zudem schimmelwidrig sind. Allerdings reden wir hier von Kosten in Höhe von ca. 100 € oder mehr pro m² Wandfläche. Außerdem darf über diese Platten weder tapeziert noch mit üblicher Baumarktfarbe gestrichen werden, sodass ein falscher Pinselstrich eines Mieters oder eine schöne Tapete das System zerstören. Aus diesem Grund würde ich das als Vermieter nicht machen lassen, zu groß ist das Risiko dabei.
Hier sind wir dann wieder an der Stelle des BGH Urteils: wenn tatsächlich der Baustandard zur Zeit des Baus, d.h. Wärmebrücken, schlecht gedämmte Fenster usw. die Ursache sind, hat man als Mieter keinen Anspruch auf den heutigen Standard. Der Vermieter muss nicht dämmen oder neue Fenster verbauen. Er muss dann handeln, wenn der Zustand nicht dem Stand der Technik bei der Erstellung des Gebäudes (oder Kernsanierung, wenn es als solche angeboten und zugesichert wurde) entspricht, es also tatsächliche Mängel wie eindringendes Wasser von außen, kaputte Glasschieben, verzogene Holzfenster, die dadurch undicht werden usw. gibt Ansonsten bleibt nur ein Umzug. Vollkommen verständlich, ich würde auch nicht in einer schimmelnden Bude leben. Allerdings sehe ich gerade auf meinem eigenen Konto, was es kostet, einen Altbau mit seinen typischen Schwächen so aufzurüsten, dass mit Schimmel keine Chance hat, trotz neuer Fenster und Faulheit der Nutzer (wir selbst) beim Lüften und Heizen.
Um dich zu entlasten, könntest du selbst einen Klimalogger aufstellen, der in regelmäßigen Abständen Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufzeichnet. Wenn da dann alles im grünen Bereich ist, also ausreichend geheizt und gelüftet wurde, wird es für den Vermieter deutlich schwerer, dir den Schimmel anzulasten.
Ein Bild alleine reicht nicht zur Beurteilung der Fassade. Man müsste wissen, wie die Wand aufgebaut ist, allerdings dürfte das als Mieter kaum herauszufinden sein, evtl weiß es nicht mal der Vermieter. Ist es ein einschaliges oder zweischaliges Mauerwerk, wenn zweischalig, ist es hinterlüftet, sind die Schichten verbunden... Wenn Risse in der Fassade sind, KANN eindringende Feuchtigkeit von außen ein Problem sein, muss aber nicht.