Beiträge von Goettchen

    Vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort und gute Schilderung :).

    Wir haben uns tatsächlich am Folgetag bei der Vermietung gemeldet und uns wurde versichert, dass die Baumaßnahmen pro Wohnung nicht länger als ein paar Tage dauern sollten (und jeweils auch voraussichtlich nicht den gesamten Tag). Zudem sollen Einbau der Balkontür und Umsetzen des Heizkörpers innerhalb eines Tages durchgeführt werden. Entsprechend wirklich hoffentlich nicht so schlimm, wie es im ersten Moment wirkte.

    Bezüglich der ggf. wegfallenden Mietminderung war ich persönlich nur skeptisch, da wir nicht wissen, ob wir überhaupt noch in einem halben Jahr hier wohnen oder nicht - entsprechend wären die 4% pro Monat ggf. weniger als das, was wir "einsparen" könnten. Allerdings natürlich auch mit zusätzlichem Aufwand verbunden und nicht sicher. Von daher tendieren wir aktuell auch dazu, das ganze einfach so zu akzeptieren und auf das Beste zu hoffen.

    Bitte keine Vollzitate!

    Auf jeden Fall einen Anwalt kontaktieren. Ohne Information Geld abbuchen geht schon mal gar nicht - ich würde in eurem Fall falls möglich auch ein offenbar bestehendes Lastschriftmandat sofort entziehen bzw. die Abbuchung von eurer Bank zurück buchen lassen.

    Bei undichtem Dach und sonstiger Beschwerden solltet ihr zudem berechtigt sein, die Miete zu mindern. Natürlich nach Mitteilung an den Vermieter (der aber ja offenbar eh nicht antwortet).

    Guten Tag,

    ich habe mich aus aktuellem Anlass angemeldet und hoffe ein wenig Klarheit zu dem ganzen Thema zu erhalten.

    Folgende Situation:

    Wir (meine Frau, ich und unser Hund) wohnen zur Miete in einer Erdgeschoss-Wohnung (Altbau) mit kleinem Balkon (< 2m²) zur Straße hin.

    Die Vermietung hatte im Juli kurzfristig einen Brief mit minimalen Infos zu einer beabsichtigten Modernisierung zukommen lassen:

    Bei mehreren Wohnungen soll ein neuer (größerer) Balkon zum Hinterhof (mit Blick auf die Mülltonnen?) angebaut werden. Zum Abmessen wurde direkt ein Termin in der nächsten Woche gesetzt und die Baumaßnahmen sollten bereits Mitte August beginnen (nicht mal ein Monat nach erster Information dazu).

    Nach Ausmessung kam erstmal lange Zeit nichts mehr - auch auf Nachfrage zunächst keine weiteren Infos hinsichtlich möglicher Mieterhöhung usw..

    Heute haben wir einen neuen Brief erhalten: Aufgrund von Corona hat sich alles verzögert - Baumaßnahmen können jetzt endlich starten und sollen von Mitte Oktober bis Mitte/Ende Dezember andauern.

    Teile der Modernisierung wären das Aufmachen/Schlitzen der Wand zum Hof, Umsetzung des Heizkörpers, Einbau Balkontür und Malerarbeiten.

    Insgesamt sind laut Vermietung 8% des für unsere Mieträume voraussichtlichen Modernisierungsaufwands auf unsere Kaltmiete anrechenbar - das entspräche wohl um die 111€ (~17% der aktuellen Kaltmiete). Angeboten werden jedoch 4% bei Zustimmung zur Modernisierungsvereinbarung, die unter anderem besagt:

    • Der Mieter verpflichtet sich den Handwerkern zw. 8 und 16 Uhr Mo-Fr jederzeit bzw. nach Absprache (?) Zugang zu gewähren
    • Der Mieter verpflichtet sich die Baustelle freizumachen und Einrichtungsgegenstände zu entfernen / wieder anzubringen -> das wäre bei uns unter Umständen ein Küchenschrank und ggf. unser Kühlschrank, falls der Platz sonst nicht ausreicht
    • Der Mieter verzichtet auf sein Minderungsrecht während der Baumaßnahmen

    Ich habe nun folgende Fragen:

    1. Unsere Wohnung ist im Winter aufgrund von Altbau und EG sowieso durchgehend sehr kalt. Wir befürchten durch die Baumaßnahmen und das zusätzlich damit verbundene Ein- und Ausgehen der Handwerker hier das Schlimmste. Ist dies bereits ein Grund, um der Modernisierung widersprechen zu können?
    2. Meine Frau und ich sind beide berufstätig. Ich kann aktuell zwar regelmäßig im Homeoffice arbeiten, aber grundsätzlich ist es uns nicht möglich den Handwerkern über einen Zeitraum von 2 Monaten jederzeit Zugang zu gewähren. Zusätzlich ist unserer Hund extrem schnell von lauten Geräuschen und fremden Personen in der Wohnung gestresst, weshalb wir ihn auf keinen Fall allein mit irgendwelchen Handwerkern lassen wollen würden (auch nicht eingesperrt in einem anderen Zimmer). Entsprechend sehe ich hier in diesen zwei Monaten doch einen sehr starken Verlust an Lebensqualität. Bei Arbeit im Homeoffice wäre der Baulärm mit Sicherheit auch nicht tragbar. Entsprechend stehe ich einem Verzicht auf Mietminderung eher negativ gegenüber. Hat hier jemand eine andere (oder ähnliche) Meinung dazu bzw. kann vllt. aus Erfahrung sprechen, was man hier am besten machen könnte?
    3. Ist diese Art der Modernisierungsvereinbarung "normal" und rechtens?
    4. Die Baumaßnahmen sollen bereits in weniger als einem Monat beginnen - nach kurzer Online-Recherche muss vom Vermieter eigentlich eine Ankündigung 3 Monate vor Beginn der Maßnahmen stattfinden. Ist dies durch die Nachricht im Juli bereits gegeben oder gilt dies nicht, da hier noch keine weiteren Infos mitgeteilt wurden (Dauer der Maßnahmen, Kosten für Mieter, ...)
    5. Ist ein "Zweitbalkon" in diesem Fall überhaupt als Modernisierungsmaßnahme angebracht?
    6. Wie sieht es mit einem Sonderkündigungsrecht aus? Können wir frühzeitig kündigen/ausziehen? Wenn ja, bis wann müssen wir kündigen und wann könnten wir frühestens ausziehen?

    Falls hier jemand bereits Erfahrungen hat oder Tipps für das weitere Vorgehen, wäre ich wirklich dankbar.

    Grundsätzlich wollen wir natürlich keinen "Stress" mit der Vermietung, wollen aber gleichzeitig auch nicht alles einfach über uns ergehen lassen. Wir suchen aktuell bereits nach einer neuen Wohnung, was das Ganze auch nicht unbedingt angenehmer macht.

    Vielen Dank schon mal und beste Grüße