Hallo,
ich bewohne in einer süddeutschen Großstadt eine verhältnismäßige günstige (mit entsprechend einfacher Ausstattung) Mietwohnung einer Baugenossenschaft. Die Warmmiete hat bis vor ca. 3 Jahren 780,- für 90 qm² betragen.
Lt. Mietvertrag ist der Mieter für die Kehrwoche verantwortlich. Diese umfasst die Wöchentliche Reinigung der Treppe und der Fenster im Treppenhaus je ein Stockwerk nach oben und nach unten, Kehrdienst am Bordstein und am Eingangsbereich, sowie Winterdienst. Die Kehrwoche wurde wöchentliche zwischen den 7 Parteien aufgeteilt. Aufwand pro Woche ca. 1h.
Vor 3 Jahre kam ein Schreiben mit der Abfrage, ob man wünscht, für 30,- € / Monat die Kehrwoche an einen externen Dienstleister abzugeben. Ich habe mit "nein" gestimmt. Kurz danach kam wieder ein Schreiben, dass die Reinigung nun extern vergeben wird und die Mehrzahl der Bewohner dafür war. Habe ich akzeptiert.
Im Folgejahr kam sofort eine Nachzahlung für die Betriebskosten in Höhe von ~300,- € - nach Abrechnung trotz weniger Heizverbrauch fielen die gesamten Kosten auf den Reinigungsdienstleister. Im besagten Jahr und aufgrund der geografischen Lage ist der Winterdienst zu vernachlässigen bzw. sollte nicht für die massive Kostensteigerung verantwortlich sein. Der monatliche Abschlag betrug nun 55,- €.
Dies veranlasste mich bei der Genossenschaft anzurufen und mein Unmut darüber zu äußern - für das Geld würde ich die Kehrwoche gerne wieder selbst machen, zudem sei nicht nachvollziehbar weshalb sich die Kosten innerhalb eines Jahres fast verdoppeln. Rückmeldung war, der Dienstleister wäre der günstigste am Markt, zudem sei der Hauswart krankheitsbedingt ausgefallen, weshalb der DL diese Tätigkeiten mitübernommen hätte. Unser Hauswart ist tatsächlich krank geworden und wohnt in unmittelbarer Nachbarschaft, allerdings hat dieser nie wirklich "produktive" Tätigkeiten wie Grünschnitt oder so ausgeführt. Wichtig: Der Hauswart wurde erst nach Beauftragung des Dienstleisters krank, das Thema kann initial also noch keine Rolle gespielt haben. Am Ende habe ich die Kröte geschluckt, weil die Miete zu den aktuellen Neumieten immer noch akzeptabel ist.
Vor einem Monat kam nun eine wieder die Jahresabrechnung, diesmal Nachzahlung von ~450,- € - der monatliche Abschlag beträgt nun ca. 90~ für die Kehrwoche, wobei nach Argumentation des vergangene Jahres in den Kosten die Kosten für den ausgefallenen Hauswart (welcher nie etwas getan hat) inkludiert wären.
Mich würde interessieren, ob und wie ich hiergegen vorgehen könnte.
Nochmal:
- Ich habe der Beauftragung des Reinigungsdienstes nie zugestimmt
- Die Kosten aus dem initialen "Angebot" sind inzwischen drei mal so hoch
- Der Reinigungsdienst wischt jede Woche das komplette Treppenhaus nass, putzt alle Fenster usw. - völlig unnötig!
Der Reinigungsdienst bestellt z.B. auch zum Grünschnitt einen Container inkl. Straßensperrung und lässt den Wochenlang stehen. Wie gesagt, wir wohnen hier in einer Großstadt abgesehen von den Kosten werden dadurch auch Parkplätze blockiert. Das Schnittgut könnte man problemlos mit einem kleinen Hänger abtransportieren. Kein Wunder arten die Kosten dermaßen aus. Beschwerde bei der Genossenschaft wurde zur Kenntnis genommen, ist allerdings nach wie vor Praxis.
Bin gespannt auf eure Einschätzung.
Danke!