Eventuelle Kündiung wegen Eigenbedarf (Pflegekraft), spezielle Situation

  • Hallo Zusammen!

    Ich bin in einer etwas merkwürdigen Situation und wollte mir ein paar Auskünfte einholen, um die Situation besser einschätzen zu können.

    Ich wohne jetzt seit gut 7 Jahren in einer Wohnung über meiner Vermieterin, und lebe aktuell von dauerhafter Erwerbsminderungsrente plus Grundsicherung. Ich bin nicht der direkte Mieter, sondern technisch nur Untermieter bei meinem Vater, da als ich damals auf Wohnungssuche war, ich noch Hartz-4-Empfänger war und das der Vermieterin zu unsicher, haben wir uns auf diese Situation geeinigt. Alles schriftlich festgehalten, und bisher habe ich die Miete einfach an ihn gezahlt und er an sie. Die Verträge sind beide Standard. Da mein Einkommen jetzt von Rente und Sozialamt zwar weiter gering aber zumindest absehbar sicher ist, hatte ich vor kurzem mit meinem Vater besprochen, den Vertrag ganz auf mich zu ändern, und wir haben uns mit der Idee an sie gewendet. Als ich vorhin nach einer "Überlegzeit" mit ihr gesprochen habe, hat sie die Idee abgelehnt, und hat durchscheinen lassen dass sie plant, eine Pflegekraft ins Haus zu holen (sie ist Mitte 90 und bald nicht mehr in der Lage, sich um sich selber zu kümmern). Ihre Küche und Wohnzimmer sind im Erdgeschoss, ihr Schlafzimmer im ersten, verbunden durch eine interne Treppe, ich wohne im ersten (an den normalen Hausflur angebunden), und im zweiten Stock ist (soweit ich das verstehe) noch eine Wohnung, die von ihr auch, aber nicht primär genutzt wird.


    Zum einen: wie leicht/schwer wäre es für sie, mir zu kündigen? Da technisch über mir noch Platz für eine Pflegekraft ist, aber es Teil ihrer aktuellen Wohnsitation ist, blicke ich da nicht durch. Zum anderen; Wie beeinflusst die Untermietersituation die Sache, wenn überhaupt? Gibt es bei so etwas Dinge, die man leicht vergisst oder die nicht intuitiv funktionieren?

    Alles sehr theoretisch, ich weiß, aber es ist schwer, konkretes aus der alten Dame herauszubekommen, und ich wüsste gerne, ob es Sinn macht schonmal über Alternativen nachzudenken. Bisher war unser Verhältnis bis auf kleine Unstimmigkeiten über die Jahre eigentlich gut, und sollte der Anspruch ein ehrlicher sein will ich mich sowieso nicht querstellen, aber genausowenig will ich mich kündigen lassen, wenn die Situation anders zu lösen wäre.

    Falls es noch Detailfragen gibt, schießt los, der Beitrag war nur sowieso schon lang ;) Danke schonmal für's lesen!

  • Zum einen: wie leicht/schwer wäre es für sie, mir zu kündigen?

    Hat das Haus nur 2 Wohnungen?

    Wenn ja ist es ganz einfach. Die Vermieterin macht von ihrem erleichterten Kündigungsrecht, BGB § 573a, Gebrauch. Da braucht sie keinen Grund angeben. Kündigungsfrist dann aber um 3 Monate länger. In deinem Fall also 9 statt 6 Monate.

    Sie müßte aber, auch bei Eigenbedarf, deinem Vater kündigen. Denn der ist ja Mieter und dein Vermieter.

    Eigenbedarf für Pflegepersonal ist möglich und bei einer 90jährigen nachvollziehbar. Dann wären es nur 6 Monate Kündigungsfrist.

  • Danke erstmal für die Antwort!

    Wie gesagt, das ganze ist dreistöckig und ich würde es eher als 3 Wohnungen bezeichnen, von denen sie 2 nutzt.

    Das sie meinem Vater kündigen müsste ist klar, ich hab jetzt deinem Beitrag entnommen dass das aber an unseren Rechten nichts ändert? Also trotzdem mein Vater die Wohnung nicht bewohnt, sondern nur ich.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!